Hilfskonvoi: Florian Quecke (26) fährt mit Bus an die ukrainische Grenze
Krieg in der Ukraine
Das Schwerter Reiseunternehmen Quecke fährt in Richtung Ukraine: Gemeinsam mit anderen Unternehmen und Hilfsorganisationen will man den Menschen Hilfsgüter bringen und Geflüchtete holen.

Am Grenzübergang in der Nähe des polnischen Dorfs Medyka kommen viele ukrainische Flüchtlinge an. Am Freitag bricht ein Hilfskonvoi mit Bussen auf, um Flüchtlinge abzuholen. Auch Florian Quecke aus Schwerte ist dabei. © dpa / Quecke / Montage Sauerland
Es ist eine große Gemeinschaftsaktion: Quecke Reisen aus Schwerte hat gemeinsam mit Busunternehmen aus anderen Städten einen Hilfskonvoi an die polnisch-ukrainische Grenze organisiert.
„Wir möchten etwas unternehmen, um den Menschen zu helfen. Dazu haben wir uns mit mehreren Reiseunternehmen zusammengetan“, erzählt Florian Quecke (26) auf Anfrage am Telefon.
Mit an Bord sind Zacharias Reisen aus Arnsberg, das Reisebüro Rosier aus Hemer und Grimm Reisen aus Letmathe. Auch das Unternehmen Henneke Touristik aus Arnsberg unterstützt den Konvoi mit einem Bus.
Hilfsgüter werden gebracht, Menschen werden geholt
Das Prinzip: Fünf Busse, beladen mit Hilfsgütern, fahren an die Grenze. Nach Verteilung der Spenden werden vier der Fahrzeuge Geflüchtete aufnehmen und nach Deutschland bringen. „Der Bus aus Arnsberg ist ausschließlich für Hilfsgüter vorgesehen.
Denn die Spendenbereitschaft ist enorm. „Viele Menschen haben uns schon Dinge gespendet, so dass wir ein zusätzliches Fahrzeug benötigt haben“, erzählt Florian Quecke. Er hatte auf Facebook einen Spendenaufruf gepostet.
Treffen an der Autobahn
Der 26-Jährige wird sich selbst ans Steuer eines Doppeldecker-Reisebusses setzen. „Auch Gustav Zacharias und Lars Rosier fahren selbst, von jedem Unternehmen hat sich sofort jemand bereit erklärt, zu fahren“, sagt der Schwerter. „Am Freitagmorgen geht es zwischen 5 und 6 Uhr in Schwerte los. An der Autobahn treffen wir uns dann alle.“
In einem Rutsch werden sie die rund 1.300 Kilometer nicht schaffen: In Krakau gibt es eine Zwischenübernachtung, bevor die Busse dann weiter nach Medyka fahren. Das polnische Dorf Medyka liegt circa zehn Kilometer östlich von Przemyśl an der polnisch-ukrainischen Grenze. Dort befindet sich auch ein großer Grenzübergang, an dem in den letzten Tagen bereits viele Flüchtlinge nach Polen gekommen sind.
Campingkocher, Zahnbürsten und Medikamente
Im Facebook-Post hatten die Unternehmen um Sachgüter gebeten, die in Kartons (60 x 40 x 30) abgegeben werden sollten. Inzwischen hätten bereits viele Menschen Dinge gespendet. „Besonders wichtig sind noch Zahnbürsten und Zahnpasta für Kinder und Erwachsene. Und Campingkocher wären toll“, sagt Florian Quecke.

Ukrainische Flüchtlinge kommen am Grenzübergang in Polen an. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine sind nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) bisher weit mehr als 100.000 Menschen in Nachbarländer geflüchtet. © picture alliance/dpa/AP
Auch Medikamente, die gleichzeitig so wichtig sind, aber nicht viel Platz brauchen, können noch gern am Donnerstag (3.3.) zwischen 16 und 20 Uhr beim Unternehmen an der Emil-Rohrmann-Straße 4 abgegeben werden. Dazu gehören Wärmepflaster, Desinfektionsmittel, Schmerzmittel und Verbandskästen. Auch Geldspenden sind willkommen; dazu kann man Florian Quecke per E-Mail an f.quecke@quecke-reisen.de kontaktieren.
Für die Unterstützung bei der Logistik bedankt sich das Unternehmen jetzt schon beim Leo-Club Schwerte/Ruhr und dem Lions-Club Schwerte/Ruhr. „Mitglieder der beiden Clubs werden uns am Donnerstag beim Packen und Sortieren der Pakete helfen“, erklärt Florian Quecke.