
Clubmeister Hartwig Tondera (l.) gratulierte im Haus Ledendecker dem neuen Rotary-Präsidenten Heinrich Böckelühr (r.). © Dr. Richard Saure
Neues Präsidenten-Amt für Schwerter Ehrenbürgermeister Heinrich Böckelühr
Rotarier Schwerte
Die Fußstapfen von Ex-Präsident Michael Reuper sind groß. Mehr als 20.000 Euro konnten die Rotarier in seiner Amtszeit spenden. Doch Nachfolger Heinrich Böckelühr hat Großes in der Planung.
Jetzt ist er Doppel-Präsident: Mit einem weiteren Amt zeigt Ehrenbürgermeister Heinrich Böckelühr, der im Oktober 2017 zum Präsidenten der Gemeindeprüfungsanstalt NRW (Herne) ernannt worden ist, verstärkt Präsenz in seiner Heimatstadt.
Der Rotary Club Schwerte/Ruhr hat ihm ebenfalls das Amt des Präsidenten übertragen. Vorgänger Michael Reuper (Möbelhaus Reuper) übergab die Amtskette bei einer Feierstunde im Clublokal Haus Ledendecker in Dortmund-Holzen. Als neuer Sekretär folgte Volksbankchef Lars Kessebrock dem Finanzprokuristen der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung, Werner Zurnieden.
In Villigst wird ein Zukunftswald gepflanzt
Für seine Amtszeit hat sich Präsident Böckelühr vorgenommen, die rotarische Gemeinschaft zu stärken und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen in der Ruhrstadt zu vertiefen. Sein Jahresmotto lautet: „zusammenwachsen – zusammen wachsen“. Neben einem attraktiven Programm für die Mitglieder soll viel für die Gemeinschaft getan werden.
Besonders sichtbar wird der „Zukunftswald der Schwerter Service-Clubs“ werden, der im Frühjahr auf einer Waldfläche in Villigst gemeinsam mit dem Lions Club, dem Damen-Lions-Club Schwerte-Caelestia und der Jugendorganisation Leos gepflanzt wird, um ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu setzen.

Bei der Übergabezeremonie (v.l.): Clubmeister Hartwig Tondera, Petra Reuper, der scheidende Rotary-Präsident Michael Reuper, der neue Präsident Heinrich Böckelühr und Christiane Böckelühr. © Dr. Richard Saure
Schon in diesem Jahr ist zuvor einiges in Planung. Am 11. September (Sonntag) backen die Rotarier wieder Pannekauken in der Fußgängerzone. Eine Woche später (18. September) veranstalten sie mit dem Kanuverein ein großes Entenrennen auf der Ruhr mit vielen Sachpreisen und Rahmenprogramm am Bootshaus. Die Gummienten werden ab Mitte August in Schulen und samstags auf dem Markt verkauft.
Und – wenn er endlich wieder stattfinden kann – wird der Weihnachtsmarkt „Bürger für Bürger“ wieder mit Marmelade aus der Küche von Rotarier-Familien und mit heißem Bratapfellikör bereichert.
Wieder anlaufen soll zudem der Rotarische Schüleraustausch. Interessenten, die im Sommer 2023 für ein Schuljahr ins Ausland gehen möchten, sollten jetzt etwa 16 Jahre alt sein. Bewerbungen sind ab Herbst möglich.

Die Stolpersteine, die im Gehwegpflaster an jüdische Mitbürger und andere Verfolgte des Nazi-Regimes erinnern, säuberten Mitglieder des Rotary-Clubs im November 2021 anlässlich des Jahrestags der Pogromnacht 1938. © Reinhard Schmitz
Auf eine stattliche Bilanz blickt Michael Reuper zurück, der – wie bei Rotary üblich – ein Jahr lang Präsident war. Mehr als 20.000 Euro konnten in seiner Ära gespendet werden, in deren Beginn die Flutkatastrophe im Juli 2021 fiel. Die Schwerter Rotarier übergaben 2000 Euro.
Zusammen mit den anderen Rotary Clubs des Distrikts und privaten Spendern kamen insgesamt 1,2 Millionen Euro zusammen, mit denen 190 Familien aus dem Raum Hagen sowie Jugendfeuerwehren, die DLRG und die Suppenküche Hagen beim Wiederaufbau, aber auch für künftige Prävention, unterstützt wurden. So erhält die DLRG Ergste-Villigst-Hennen ein Spezialboot für Flachwasser, das auch in überfluteten Straßen oder in den Ruhrwiesen zum Einsatz kommen kann. Es wird im Elsebad stationiert.
Viele Hilfen für Schulen und Ukraine-Flüchtlinge
Die rotarische Organisation ShelterBox, die Zelte und weiteres humanitäres Material in die Ukraine und andere Krisenländer lieferte, erhielt 1500 Euro von den Schwertern. Weiterhin spendeten sie dem Schülerparlament der Heideschule 500 Euro für ein hölzernes Spielhaus („Tipi“). Der Gesamtschule Gänsewinkel wurden 1500 Euro für die naturnahe Gestaltung einer Fläche zugesagt. Das Jugendzentrum Ergste erhielt 1500 Euro.

In der damaligen Stadtsparkasse Schwerte konnten die Rotarier Anfang des Jahres rund 40 angehende Abiturienten zu ihrer traditionellen Berufsberatung Art begrüßen. © Dr. Richard Saure
Zur Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine wurden kurzfristig 5400 Euro von Mitgliedern aufgebracht und an die Osteuropahilfe der Csilla von Boeselager Stiftung überwiesen. Weitere 2000 Euro wurden zusammen mit etlichen Arbeitsstunden in die Renovierung von Wohnungen für Geflüchtete gesteckt.
Das Mathe-Nachhilfe-Projekt „Kopflehre statt Kopfleere“ der Schwerter Rotarier kam sieben Schülern der 9. und 10. Klasse der Gesamtschule Gänsewinkel zugute. Drei von ihnen schafften die Qualifikation für die Sekundarstufe II und peilen jetzt das Abitur an. Die anderen vier bewarben sich für gewerbliche oder schulische Berufsausbildungen, wobei die bessere Mathematik-Note sehr hilfreich war.
Auf Knien die „Stolpersteine“ für Nazi-Opfer geputzt
Die jugendlichen Helfer des Spieldorfs Argeste wurden mit dem Jugendpreis Gemeinsinn geehrt. Mit dem Preisgeld von 500 Euro wollen sie ihren Kostümfundus aufstocken.

Sichtlichen Spaß hatten die Rotarier in ihrer ungewohnten Rolle als Handwerker, als sie an zwei Wohnungen am Alten Dortmunder Weg für Ukraine-Flüchtlinge renovierten. © Dr. Richard Saure
Einsatz auf den Knien zeigten die Rotarier beim Putzen der „Stolpersteine“, die zum Gedenken an Nazi-Opfer auf Bürgersteigen in der Innenstadt eingelassen sind. Diese Aktion wird wiederholt. Ebenfalls viel persönliches Engagement, steckte in dem Berufsinformationsabend für Abiturienten, bei dem erfahrene Rotarier aus ihrem Arbeitsalltag berichteten.
Mit Geld unterstützten die Rotarier die Tulpenanpflanzung am Kamener Autobahn-Kreuz, die für die Kinderlähmungs-Impfkampagne der Vereinten Nationen und Rotary International warb. Weitere 4000 Euro gingen an die Rotary Foundation, die damit die Polio-Aktion und internationale Projekte mitfinanziert.
Dazu gehört beispielsweise das Vorhaben „Wasser für Thayamkerry“ in Indien, das die Schwerter angestoßen hatten, und ein Trinkwasserprojekt in Kenia. Weitere 1000 Euro erhielt der Verein „Hilfe für Adimali“ für eine Sauerstoffanlage im Krankenhaus der südindischen Stadt.
Über Rotary
- Rotary ist ein globales Netzwerk aus Männern und Frauen, die sich engagieren, um die drängenden humanitären Probleme der Welt von heute zu lösen.
- Die Mitglieder von Rotary wollen positive Veränderungen in ihren Gemeinwesen und auf der ganzen Welt bewirken.
- Ihre Aktivitäten reichen von der Hilfe für Familien bis zu Einsätzen zur Ausrottung der Kinderlähmung.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
