Die gefällten Bäume an der Hagener Straße wurden geschreddert und abtransportiert.

© Heiko Mühlbauer

Hagener Straße: Mit gefällten Bäumen auch alle Büsche beseitigt

rnBaum-Fällungen

Nun ist außer Efeu nichts mehr übrig. Mit den gefällten Bäumen an der Hagener Straße wurden nun auch die letzten Büsche, die auf dem Areal verblieben sind, gerodet. Nicht nur das ärgert die Nachbarn.

Schwerte, Wandhofen

, 02.12.2020, 16:37 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Anblick ist eher trist. An der Hagener Straße blickt man nun direkt auf die lange Garagenwand an der Nordseite des sogenannten Müsliviertels in Wandhofen.

Davor stehen die Baumstümpfe der 60 bis 80 Bäume, die der Landesbetrieb Straßen NRW abholzen ließ. An den Stümpfen kann man deutlich erkennen, dass auch große Bäume dabei waren.

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Bäume an der Hagener Straße geschreddert

Zuvor hatte ein riesiger Schredder die Bäume zu Spänen verarbeitet und abtransportiert. Der Verkehr auf der Hagener Straße staute sich am Mittwoch (2.12.) vor allem stadteinwärts, denn auf eine Verkehrsregelung hatte man komplett verzichtet.

Und so konnten die Autofahrer Richtung Osten nur dann an den schweren Maschinen vorbeifahren, wenn sich im Gegenverkehr eine Lücke ergab.

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Da wurde Tabula Rasa gemacht

„Mit den Schredderarbeiten wurde auch das verbliebene Strauchwerk an der Straße rausgerupft“, ärgert sich Nachbarin Gabriele Kruse. „Da wurde richtig Tabula Rasa gemacht.“ Ein Passant, der die Aktion beobachtete, ärgerte sich: „Und wenn ein Privatmann mal einen Baum fällen will, dann muss er so viele Anforderungen erfüllen.“ Auch ihn ärgert es, dass man sich noch nicht einmal um den Verkehr kümmern musste.

Nichts mehr außer Efeu blieb nach dem Abtransport von dem Grünstreifen an der Hagener Straße übrig.

Nichts mehr außer Efeu blieb nach dem Abtransport von dem Grünstreifen an der Hagener Straße übrig. © Heiko Mühlbauer

Das sei aber verkehrstechnisch so vertretbar gewesen, erklärte Stadtsprecher Ingo Rous auf Anfrage. Mitarbeiter der Verwaltung, die vor Ort waren, hätte erklärt, dass der Begegnungsverkehr noch möglich gewesen sei.

Bäume mussten zunächst liegen bleiben

Die Bäume waren am vergangenen Mittwoch von einer Firma im Auftrag des Landesbetriebs Straßen NRW gefällt worden. Allerdings liegen sie auf einem Grundstück, das der Stadt Schwerte gehört. Die Fällaktion war nach Ansicht der Stadt unrechtmäßig.

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Deshalb mussten die Bäume zunächst liegen bleiben. Stadtplaner Christian Vöcks erläuterte: Ein Gutachter, der den Schaden ermitteln sollte, habe am Montag (30.11.) seine Arbeit vor Ort abgeschlossen und den Abtransport der Bäume freigegen. Den Abtransport der Bäume am Mittwoch hatte man anders als die Fällaktion an der Hagener Straße auch zuvor mit der Stadt abgesprochen.

Zweite Fällaktion wird noch überprüft

Neben der umstrittenen Fällaktion an der Hagener Straße hatte der Landesbetrieb auch entlang der Wannebachstraße und der Ruhrtalstraße Gehölzpflegearbeiten durchgeführt. Allerdings auf eigenen Grundstücken.

Während die Fällaktion an der Wannebachstraße von der Stadt noch auf ihre Vereinbarkeit mit der Baumschutzsatzung geprüft wird, steht fest: An der Ruhrtalstraße gehören die Grundstücke am Straßenrand dem Bund.

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