Gegen Fernweh: Ein Wohnmobil mit vielen Extras

Schwerter Blechschätzchen

Aus dem Baujahr 1975 ist das Wohnmobil von Klaus Müller und Gabriele Kordel aus Schwerte. Ihr "Blechschätzchen" soll akutes Fernweh heilen - und kein Statussymbol sein. Trotzdem wartet das Fahrzeug mit einigen Besonderheiten auf.

SCHWERTE

, 28.12.2015, 05:24 Uhr / Lesedauer: 2 min

Klaus Müller und Gabriele Kordel machen Dinge gerne anders. Einen Pauschalurlaub nach Mallorca halten die beiden Rentner nur eine Woche aus. Sie mögen das Ungewöhnliche. Die erste Tour führte sie in ihrem alten Mercedes 406 daher in die Karpaten. Es folgten Albanien, Portugal und fünf Wochen Norwegen: Welche Ziele die beiden auch ansteuern, immer ist eine Angelroute dabei und der Wunsch nach Freiheit, autarkem Leben und Abenteuer. Und weil beide praktisch veranlagte Angler sind, wurde der Aluaufbau des Wagens mit allerhand Besonderheiten versehen.

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So gibt es Solarpaneelen auf dem Dach und eine elektrische Hebebühne hinten, die die zwei Fahrräder oder den alten Roller bequem transportiert. Betritt man das Innere des Mobils, dudelt automatisch Santana aus den Lautsprecherboxen. Auf dem Dach findet sich ein Boot. Die beiden Globetrotter sind eine Schwerter Antwort auf Daniel Düsentrieb: Mit einem Luftdruckmesser wird von Bord aus der Luftdruck kontrolliert. Praktische Attribute wohin man schaut. Gleich zwei große Abwassertanks und ein großer Gastank sorgen zudem für Funktionalität und Flexibilität auf der Reise.

Sehen, statt gesehen werden

„Wir freuen uns beide über die Gesichter, wenn die Besitzer eleganter, großer Plastikwohnmobile, die so teuer sind wie eine Eigentumswohnung, dann staunend bei uns im Mobil stehen.“ Der Mercedes ist kein Mobil um gesehen zu werden – sondern um zu sehen. Klaus Müller hat aber auch noch einen Plan. Das Thema Abort ist unter Wohnmobilfreunden immer ein Heikles und bisher noch nicht abschließend geklärt: Zwar sorgt ein Wasserklosett für mehr Komfort als in den meisten Mobilen, aber es gibt mittlerweile auch ganz neue Varianten.

Und während er noch über Trockenklosetts und Verbrennungsmöglichkeiten sinniert, schwärmt Gabriele Kordel weiter von der großen Weite und der Freiheit: „Wir haben hier rundum Fenster und freie Sicht. Das gefällt mir am allerbesten. Wir sitzen unheimlich gerne hier im Wagen und haben die Fenster auf. Und mit der Kühltruhe für den frischen Fisch sind wir jetzt noch viel besser ausgestattet.“ Die nächste Tour steht wohl im Frühjahr an. Nun steht erst einmal Gomera auf dem Plan, das aber per Flieger – aber in jedem Fall auch mit Angelroute.