Dieser Schwerter lief zu Fuß bis zum Nordkap

Abenteurer im Interview

Der Schwerter Simon Michalowicz (34) ist 3000 Kilometer bis zum Nordkap in Norwegen gelaufen. Sein größter Schritt? Der von der Couch direkt in die Reiseplanung. Erfahrungen, die er mit Bildern in einem Buch gesammelt hat. Mit Reporterin Andrea Reinecke sprach er über seine Erlebnisse im hohen Norden.

SCHWERTE

, 26.11.2015, 17:08 Uhr / Lesedauer: 3 min
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.

Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.

Wie lange benötigt man um zu begreifen: Ich bin wirklich unterwegs? Tatsächlich sofort beim ersten Schritt, aber durchaus massiv. Die Vorbereitungen sind sehr intensiv, und wenn es dann losgeht, ist das sehr besonders. Da bleibt man dann auch einen Moment stehen und atmet tief. Aber noch entscheidender ist der Moment, wenn man in die Planung tatsächlich einsteigt.

Haben Sie Angst, die Idylle zu zerstören, weil immer mehr Menschen loslaufen? Ich denke da an die Bilder aus dem Himalaya. Letztlich muss das ja jeder für sich selbst entscheiden. Der Zirkel, der diesen Weg läuft, ist schon noch sehr exklusiv. Vielleicht 300 Menschen im Jahr. So viele stehen an einem Tag im Mai auf dem Mount Everest. Meine Tour war eben nicht vorgekaut, das war mir sehr wichtig. Jeder geht da seine Route und seinen Weg.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

3000 Kilometer quer durch Norwegen - zu Fuß

Der Schwerter Simon Michalowicz (34) ging 3000 Kilometer bis zum Nordkap. Sein größter Schritt? Der von der bequemen Couch direkt in die Reiseplanung. Sein Buch „Norwegen der Länge nach – 3000 Kilometer zu Fuß bis zum Nordkap“ ist erschienen und bündelt Bilder, Eindrücke und Erlebtes. Einen Teil seiner beeindruckenden Bilder zeigt er hier.
26.11.2015
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Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
Beeindruckende Fotos von Norwegens Wildnis hat Simon Michalowicz auf seinen 3000 Kilometern bis zum Nordkap gemacht.© Foto: Simon Michalowicz
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Was haben Sie vermisst? Unglaublicherweise gar nichts. Es ist ja genau das, was ich machen wollte. Freunde konnte ich über das digitale Netz erreichen und ja, manchmal wäre eine Cola schön – aber nein. Nichts habe ich wirklich vermisst. Vielleicht weil ich mich so lange vorher mit dem Thema beschäftigt habe.

Ihr erster Gedanke, wenn Sie an die Tour zurückdenken: Welches Bild haben Sie vor Augen? Immer die Weite. Das Gefühl gleichzeitig verloren und geborgen in der Natur zu sein. Das ist unglaublich und macht auch etwas süchtig. Hört sich jetzt auch kitschig an, aber das war schon monumental und ich fürchte, das kann kein Bild so einfangen. Die 20 Kilometer in den Knochen, die ich gelaufen bin, bevor ich das Foto geschossen habe, sieht man eben nicht.

Wenn ich die Packliste und die Partnerliste lese: Werden Sie zum laufenden Schaufenster? Nein, gar nicht. Das kam ja alles erst hinterher. Auch mein Blog sah nicht immer so schön aus wie jetzt. Das hat sich alles erst nach der Tour entwickelt. Und ich bin überwältigt und auch etwas erschrocken was jetzt so passiert ist. Ich wollte ja nur für mich gehen.

Wo ist Ihr Zuhause? Schon auch irgendwie gedanklich im Norden. Ich fühle mich da einfach sehr wohl. Das „Draußensein“ gehört da so ganz selbstverständlich in Norwegen zum Alltag.

Kribbelt es schon wieder? Wie sehen Ihre Pläne aus? Ich hatte ja gerade letztes Jahr mit einem Freund versucht, die Tour im Winter zu machen, aber wir mussten abbrechen. Das ging einfach nicht vom Wetter her. Die Natur zeigt einem dann ganz klar die Grenze.

Was empfehlen Sie Menschen, die ihren inneren Schweinehund nicht überwinden können und auf dem Sofa bleiben? Warum sollten sie es tun? Man muss kein Ausnahmeathlet sein. Das kann jeder normal Durchtrainierte schaffen – wenn er will. Einfach los, aber durchaus dann doch mit etwas Plan.

Sie sind sehr diszipliniert. Was braucht man noch? Ich bin wirklich sehr diszipliniert. Mein großer Vorteil allerdings: Ich kann mir selbst in den Hintern treten und mich sehr gut motivieren. Das muss man durchaus öfter. 90 Prozent einer solchen Tour sind Arbeit, zehn Prozent nur Spaß. Technische Daten interessieren mich weniger, ich glaube man muss auch genießen können.

Selbst die nassen Socken sehen auf den Bildern idyllisch aus. Aber es gibt auch jenseits der Schönheit und Idylle sicher spezielle Momente. Was bleibt Ihnen da? Klar, wird man auch auf sich zurückgeworfen. Wenn man nass und heulend in der Wildnis steht, ist da ja keiner. Man ist einfach schlicht allein. Aber genau das macht unheimlich viel mit einem. Ich fühle mich wie neu geeicht. Hört sich wieder doof spirituell an, ist aber so. Der Rhythmus verändert sich. Ich habe mich verändert, das merke ich erst jetzt so richtig.

Welche Stärke und Kraft ziehen Sie aus der Zeit? Ich wollte immer authentisch bleiben und sein und habe das Ganze nur für mich gemacht. Das war richtig und ist mir einfach sehr wichtig. Ich weiß: Ich kann planen, mich motivieren und bin einfach wirklich gerne draußen. Aber es ist auch nicht so einfach, sich wieder in den Alltag einzufinden. Dieses „once in a lifetime“ macht auch wehmütig.

Was war die ungewöhnlichste Reaktion bisher aus Freundes- und Verwandtenkreis? Ich bin überhaupt geplättet, was da alles kommt. So viele schöne Kommentare kommen jetzt, da das Buch veröffentlicht ist, und ich bin sehr glücklich darüber. Jetzt sehe ich erst was die Reise nicht nur mit mir, sondern sogar mit den anderen macht.

Das Buch
Simon Michalowicz' Erfahrungen der Reise in Buchform tragen den Titel „Norwegen der Länge nach – 3000 Kilometer zu Fuß bis zum Nordkap“.

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