Gaststätte "Zur Glocke" wich dem City-Center
Schwerter Kneipenserie
Jahrelang schallten die Glocken der Schwerter St.-Viktor-Kirche rüber auf die andere Straßenseite zur Gaststätte "Zur Glocke". Seit den 1970er-Jahren ist damit Schluss, denn das Gebäude wurde dem Erdboden gleich gemacht - zum Wohle einer städtebaulichen Maßnahme, deren Zeugnis das heutige City-Center ist.

Die Gaststätte "Zur Glocke" gibt es seit dem Ende der 1970er-Jahre nicht mehr.
Wenn die Stunde geschlagen hatte, schallte es von der St.-Viktor-Kirche zu den Zechern am Tresen hinüber. Gegenüber dem Gotteshaus, am anderen Ende des Marktplatzes, lud bis zum Ende der 1970er-Jahre die Gaststätte Zur Glocke zur Einkehr ein. Dortmunder Stifts-Bier schoss dort zuletzt aus dem Zapfhahn in die Gläser.
Verschwinden musste die Kneipe, weil sie den Visionen von einem „neuen Schwerte“ im Weg stand. Als „größtes bauliches Projekt, das Schwerte jemals unternommen hat“, priesen die Stadtplaner 1972 die sogenannte Altstadtsanierung. Ursprünglich sollte sie das gesamte Gebiet von Nordwall und Friedensstraße bis hinuter zum Südwall umfassen.
Angegangen wurde jedoch ein paar Jahre später zunächst nur der Bereich rund um den Markt, wo ganze Häuserzeilen für den Bau des City-Centers platt gemacht wurden. Auch die „Glocke“ wurde in diesem Zuge abgerissen. Ihr Namensgeber im Turm muss mittlerweile nach Anwohnerklagen aber auch in den Nachtstunden schweigen.