"Haus Tewes": erst nobles Hotel, dann eine Kneipe

Schwerter Kneipenserie

Von einem noblen Hotel wandelte sich das Haus Tewes zu einer Kneipe mit Beat-Konzerten. In rund 100 Jahren hat das Gebäude eine abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen. Anstatt einer Kneipe oder einem Hotel findet sich dort heute ein ganz anderes Geschäft.

SCHWERTE

, 14.08.2017, 17:59 Uhr / Lesedauer: 1 min

An weiß gedeckten Tischen sitzen die Herrschaften an den langen, weiß gedeckten Tischen des Gartensaals. Nebenan im Restaurationslokal mit dem Kamin stehen zur Unterhaltung ein Billardtisch und ein Klavier bereit. Eine noble Adresse muss das Hotel Zur Post an der Bahnhofstraße 20 gewesen sein. Schließlich wollte es sich mit der Konkurrenz von Westfälischem Hof und Reichshof in derselben Straße messen.

Viele Aufgaben für das Haus an der Bahnhofstraße

In seinen Alben hütet der Heimatsammler Rudolf Kassel (75) die colorierte Postkarte, mit der das Haus zu Beginn des 20. Jahrhunderts für sich warb. Sogar Gartenanlagen – zum Senningsweg hin gelegen – sind darauf abgebildet. Als Wirt stand ein Daniel Gummich über der Tür. Eine andere Karte, verschickt 1926, nennt einen Heinrich Quadbeck als Inhaber.

Jetzt lesen

Der Name Zur Post erinnert übrigens daran, dass die Schwerter ihre Briefe und Pakete ursprünglich in dem Eckhaus Bahnhof-/Poststraße abgaben. „Die Post war bis 1908 in dem Haus, wo heute ein Dachdeckerbetrieb zu finden ist“, sagt Heimatvereins-Vorsitzender Uwe Fuhrmann. Dann zogen die Beamten um in das neugebaute Kaiserliche Postamt am Postplatz.

Vom Hotel blieb später nur die Gaststätte, die zuletzt unter dem Namen Haus Tewes bekannt war. Ende der 1960er-Jahre fanden in dem Saal sogar noch Beat-Konzerte statt, erinnert sich Fuhrmann. Dann wurde die Kneipe geschlossen: „Im Adressbuch 1971 ist es nur noch Privatadresse aufgeführt.“ Heute nutzt das Sanitätshaus Brand Vital die Räume.

Auf weitere Fotos oder Geschichten von vergangenen Schwerter Kneipen freut sich die unsere Lokalredaktion, Tel. 91 02 40, oder E-Mail an: .

Jetzt lesen

 

Schlagworte: