
Baudezernent Christian Vöcks gab im Umweltausschuss die ersten Energiesparmaßnahmen der Stadt bekannt. © Pauli/Stadt/dpa
Energiekrise kostet Stadt Schwerte viel Geld: Stadtplaner legt erste Zahlen vor
Energiesparen
Kalte Büros, dunklere Straßenbeleuchtung: In diesem Winter wird die Stadt Schwerte Energie sparen müssen. Dennoch plant man schon jetzt mit mindestens 700.000 Euro Zusatzkosten.
Im August brachte die Bundesregierung ihre erste Verordnung zum Energiesparen auf den Weg. Seit dem 1. September gelten die ersten Einspargebote für Kommunen. Das trifft auch die Stadt Schwerte. Im Umweltausschuss gab Stadtplaner Christian Vöcks Antworten auf die Frage, wie sich die Stadt auf die Energiekrise vorbereitet.
Klar ist schon jetzt:
- Außenbeleuchtungen der Kommune werden abgeschaltet.
- Im Rathaus gilt: In den Büros und Amtsstuben herrscht im Winter eine Temperatur von maximal 19 Grad. Bislang war für Büros eine Temperatur von 20 Grad empfohlen.
- Das warme Wasser zum Händewaschen wird abgeschaltet.
- Flure und Hallen werden gar nicht mehr beheizt.
Soziale Einrichtungen und Schulen dürfen mehr heizen
Soziale Einrichtungen, Schulen oder Kitas sind nicht vom 19 Grad-Gebot betroffen. Hier darf weiter geheizt werden. Anders sieht es im Stadtbad aus. Die Stadtwerke haben bereits vor einiger Zeit die Beckentemperatur dort gesenkt.
Diskutiert wird auch ein Dimmen der Straßenbeleuchtung. Zumindest in den Nachtstunden. In öffentlichen Gebäuden sollen Leitungen geprüft und bedarfsorientiertes Heizen mit automatischer Lüftung gefördert werden.
Klimaschutztipps für Verbraucher und Unternehmer
Für Unternehmer bietet man eine Klimaschutzveranstaltung an und die Stadtwerke haben bereits allen Verbrauchern eine Broschüre mit Tipps zum Energiesparen zugesandt.
Stadt geht von 700.000 Euro zusätzlichen Kosten aus
Doch mit welchen Zusatzkosten rechnet die Stadt eigentlich? Noch ist der städtische Haushalt nicht eingebracht, sodass es noch Veränderungen geben kann. Derzeit rechne die Stadt mit zusätzlichen Strom- und Heizkosten in Höhe von knapp 700.000 Euro.
Eine Tabelle, die Vöcks dem Ausschuss präsentierte, zeigt die aktuell angenommenen Zahlen: Die Stromkosten erhöhen sich von 930.000 Euro in diesem Jahr auf 1,2 Millionen Euro 2023, also um 270.000 Euro. Bei den Heizkosten geht es von 960.000 Euro auf 1,38 Millionen Euro, also eine Steigerung um 420.000 Euro.
Im November wird nachgebessert
CDU-Fraktionschef Marco Kordt fragte an, ob die Zahlen denn mit den Stadtwerken abgesprochen seien. Denn sie erschienen sehr niedrig angesichts der Nachrichten über Energiepreise.
Stadtplaner Vöcks erklärte: Man gehe zwar jetzt von diesem Szenario aus. Die Einschätzung sei vor wenigen Tagen gemacht worden. Bevor aber der Haushalt 2023 in den Rat eingebracht werde, wolle man diese Zahlen noch einmal auf Basis der dann aktuellen Preise und der Preisentwicklung ermitteln. Tendenz: steigend.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
