Dortmunder dürfen nur auf Ruhrtal-Gymnasium
Keine Individuallösung
Zunächst war es ein Erfolg für eine Gruppe Dortmunder Eltern: Ihre Kinder können in Schwerte zum Gymnasium gehen. Allerdings dürfen nicht etwa die Eltern eine Schule aussuchen - die Dortmunder Kinder sollen auf das Ruhrtal-Gymnasium gehen. Die Bezirksregierung genehmigte nun den umstrittenen Beschluss.

Baustelle am RTG
Seit Montagabend haben vier Familien aus dem Dortmunder Süden Gewissheit: Ihre Kinder können in Schwerte ein Gymnasium besuchen, allerdings nicht ihre Wunsch-Schule.
Die betroffenen Familien gehören zu der Gruppe Dortmunder Eltern, die für einen Schulplatz an einem Schwerter Gymnasium gekämpft hatte. Eigentlich mit großem Erfolg, nun scheint die Lösung im Schulstreit aber ausgerechnet für manche Geschwisterkinder nur ein Trostbonbon zu sein.
Dortmunder Kinder sollen zum Ruhrtal-Gymnasium
Für das Friedrich-Bährens-Gymnasium (FBG) genehmigte die Bezirksregierung eine zusätzliche Eingangsklasse – allerdings sollen alle Dortmunder Kinder zum Ruhrtal-Gymnasium (RTG). So sieht es der Beschluss des Schulausschusses und des Schwerter Rates vor, der nun von der Bezirksregierung genehmigt wurde.
Hintergrund der Schwerter Entscheidung war, dass beide Gymnasien Eingangsklassen mit nur 28 Schülern haben und alle Schüler aus Schwerte und Iserlohn – mit der Nachbarstadt gibt es eine Beschulungsvereinbarung – ihr Wunschgymnasium besuchen können.
Mutter: Familienfreundlich ist das nicht
Insgesamt ist die Freude bei den Dortmunder Eltern groß darüber, dass ihre Kinder nun doch zu Schwerter Gymnasien dürfen. Aus vier Dortmunder Familien besuchen allerdings schon ältere Kinder das FBG, die jüngeren wären ihnen gerne gefolgt.
„Wir sind in dieser Hinsicht von der Politik und der Verwaltung enttäuscht“, sagt Nicole Feist, Mutter von zwei Töchtern. „Familienfreundlich ist das nicht. Die Sachargumente sind für uns nicht nachvollziehbar.“ Bis Montagabend hatten die vier Eltern noch gehofft, dass der Weg zum FBG doch noch frei würde, es für sie eine Ausnahme geben könnte.
Bezirksregierung: Individualwünsche können nicht berücksichtigt werden
Die Schulleiter der Gymnasien, Bärbel Eschmann (RTG) und Heiko Klanke (FBG), hatten die Eltern für 17 Uhr zu einem Gespräch gebeten. Nicole Feist hatte sich im Vorfeld des Termins auch nochmal schriftlich an die Bezirksregierung gewendet, Antwort bekam sie bisher allerdings nicht.
„Die werden die Eltern noch von uns erhalten“, erklärte Theresa Frigger, Pressesprecherin der Bezirksregierung gestern auf unsere Anfrage. „Die Bezirksregierung ist in der Angelegenheit aber nur beratend beteiligt, der Schulträger entscheidet. Bereits am 22. März hatten wir erklärt, dass bei der Lösung keine Individualwünsche berücksichtigt werden können.“
Lösung für Eltern nicht optimal, aber besser als Ungewissheit
So konnten die Schulleiter auf Basis der Ratsentscheidung den Eltern am Montagabend auch nur anbieten, ihre Kinder am RTG aufzunehmen. Bärbel Eschmann hat die Eltern und ihre Kinder eingeladen, am Donnerstag die Schule und ihr Konzept kennenzulernen.
„Die Familien sind einen langen Weg gegangen, jetzt sollen sie spüren, dass sie bei uns willkommen sind“, so Eschmann. „Was bleibt ist, dass wir nach Schwerte dürfen und unsere Kinder endlich wissen, wo sie im Sommer zur Schule gehen werden“, sagt Nicole Feist. Dennoch hätten sie und die übrigen Eltern sich gewünscht, dass man durch größere Eingangsklassen am FBG dort auch für ihre jüngeren Kinder Platz geschaffen hätte.