Aus dem Stadtbild von Schwerte sind viele Kneipen verschwunden. In einer Sommerserie wollen wir einige von ihnen wieder auferstehen lassen und uns anschauen, wie es heute an ihrem Platz aussieht. Diesmal: das Haus Menke. Wir suchen Ihre Kneipen-Erinnerungen und Bilder aus alten Zeiten - schreiben Sie uns!
Der Standort war goldrichtig. Arbeiter vom Nickelwerk und von der Gießerei Hundhausen strömten beim Schichtwechsel vor der Tür vorbei. Genauso wie alle Bewohner aus Holzen und dem Schwerter Norden, wenn sie in die Stadt zogen. Ein paar hundert Meter vor dem Bahnhofstunnel, direkt neben der heutigen Esso-Tankstelle, stillte einst das Haus Menke den Durst.
„Das war eine ganz, ganz gepflegte Kneipe“, erinnert sich der Vorsitzende des Heimatvereins, Uwe Fuhrmann. Klassisch eingerichtet mit ein paar Tischen, einem Spielautomaten an der Wand und einer großen Holztheke, hinter der Wirt Hubert Menke gestanden habe: „Der hatte ein würdevolles Auftreten und den Laden gut im Griff.“
Ein achtsamer Gastronom
Der Gastronom achtete darauf, dass seine Gäste nicht zu viel tranken. „Sein berühmter Spruch war: Es ist genug, geh nach Hause, komm morgen wieder“, erzählt Fuhrmann.
Der hatte schon als kleiner Steppke Bekanntschaft mit dem Lokal gemacht, wenn er seinen Vater vom sonntäglichen Frühschoppen zum Mittagessen nach Hause holen sollte. Um etwas Zeit zum Austrinken zu gewinnen, drückte der ihm dann zehn Pfennig in die Hand.
Das reicht, um dem Erdnussspender eine Handvoll Knabbereien zu entlocken. Ein zusammengefalteter Bierdeckel diente als Teller. Weitere Minuten brachte das kleine Gläschen Malzbier, das alle Kinder erhielten.
Räume neu genutzt
Vor der Gaststätte – so erinnert sich Ferdinand Ziese – stand eine wie ein Schirm geschnittene Esche. Sie ist längst verschwunden. Nach dem Tod des Wirts führte seine Frau das Geschäft noch eine Zeit lang weiter. Dann wurden die Räume neu genutzt. Jetzt beherbergen sie eine Tierarztpraxis.
Machen Sie mit!
Für unsere Serie brauchen wir natürlich Ihre Erinnerungen: Haben Sie noch Fotos, Geschichten oder andere Andenken zu alten Schwerter Kneipen? Was haben Sie dort erlebt - die Ansprache eines Bundeskanzler, eine wichtige WM-Partie, die Olympischen Spiele? Und welche Gaststätten gab es überhaupt?
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In der Schwerter Kneipenlandschaft hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Mehrere Traditionsgaststätten mussten schließen, manche wurden wieder eröffnet, andere Kneipen laufen weiterhin gut. Hier eine Bestandsaufnahmen in Bildern - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.