Aus dem Stadtbild von Schwerte sind viele Kneipen verschwunden. In einer Sommerserie wollen wir einige von ihnen wieder auferstehen lassen und uns anschauen, wie es heute an ihrem Platz aussieht. Diesmal: der Westfälische Hof am Bahnhof. Wir suchen Ihre Kneipen-Erinnerungen und Bilder aus alten Zeiten - schreiben Sie uns!
Hunger und Durst brachten die Passagiere des neuen Verkehrsmittels mit, als vor 150 Jahren die ersten Züge nach Schwerte dampften. Auch eine Möglichkeit zur Übernachtung brauchten sie. Darauf spekulierte ein pfiffiger Gastronom, der im Jahre 1870 nur ein paar Schritte von der Bahnstation entfernt an der Bahnhofstraße 34 seinen Westfälischen Hof bauen ließ.
Konkurrenz in der Nachbarschaft brauchte er noch nicht zu fürchten. Denn die Baugenehmigung für das benachbarte und noch heute bestehende Hotel Reichshof wurde erst 1899 erteilt. Doch auch danach schienen die Geschäfte im Westfälischen Hof gut zu laufen.
So veränderte sich das Lokal über die Jahrzehnte:
Zwischen 1900 und 1920 wurde das verschieferte Gebäude durch Um- und Anbauten mehrfach vergrößert. Insgesamt acht Hotelzimmer standen für müde Gäste zur Verfügung. Außerdem gab es einen holzvertäfelten Saal mit einem großen Spiegel, wie eigene Werbepostkarten in Schwarzweiß zeigen.
Bekannt war die Gastätte zuletzt lange Zeit als China-Restaurant. Danach eröffnete dort 2012 noch einmal für kurze Zeit ein Piri-Piri-Restaurant mit indischen Speisen. Jetzt nutzt das Theater am Fluss (Taf) den Großteil des Gebäudes als „Kulturhaus am Bahnhof“ für seine Proben und als Künstlerateliers. Ein anderer Teil wurde schon vor Jahrzehnten als Ladenlokal abgeteilt.
Machen Sie mit!
Für unsere Serie brauchen wir natürlich Ihre Erinnerungen: Haben Sie noch Fotos, Geschichten oder andere Andenken zu alten Schwerter Kneipen? Was haben Sie dort erlebt - die Ansprache eines Bundeskanzler, eine wichtige WM-Partie, die Olympischen Spiele? Und welche Gaststätten gab es überhaupt?
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In der Schwerter Kneipenlandschaft hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Mehrere Traditionsgaststätten mussten schließen, manche wurden wieder eröffnet, andere Kneipen laufen weiterhin gut. Hier eine Bestandsaufnahmen in Bildern - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.