Wenn der Bus zum Lachen auffordert Schwerter erfindet witzige Anzeigen für Fahrtziel-Display

Wenn der Bus zum Lachen auffordert: Quecke erfindet witzige Anzeigen
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Die Augen werden immer größer, die Mundwinkel setzen an zum breitesten Grinsen – und das nur, weil ein Linienbus um die Ecke gebogen kommt. Die freudige Begegnung muss aber schon in Schwerte und Umgebung passieren.

Denn nur hier können Busfahrer auf dem Display über ihrer Windschutzscheibe die nette Aufforderung aufleuchten lassen: „Lach doch mal...“, obendrein noch garniert mit einem fetten Herzchen-Symbol, das seine ansteckende Wirkung nicht verfehlt.

„Hoch die Hände - Wochenende“

Doch die Wagen der traditionsreichen Firma Quecke Reisen haben noch mehr witzige Anzeigen in dem kleinen Kasten im Himmel über dem Fahrersitz, der das Display steuert.

„Freitags können sie ‚Hoch die Hände – Wochenende‘ zeigen“, berichtet Firmenchef Florian Quecke. Auch der Gruß „Frohe Weihnachten“ ist vorbereitet – schließlich liegen in den Regalen der Geschäfte auch längst die Christstollen, Schoko-Dominosteine und andere süße Verführungen zum Fest bereit.

Robin Puley, Disponent, Quecke Reisen
Per Knopfdruck am Steuergerät über dem Fahrersitz kann Disponent Robin Puley die Anzeige auf dem Display des Setra-Überlandbusses wechseln. © Reinhard Schmitz

Vor anderthalb Jahren hatte Florian Quecke die Idee, freie Speicherplätze in den Fahrtziel-Anzeigen einmal anders zu programmieren. „Ich wollte von dem stumpfen Konservativen wegkommen“, erklärt er. „Quecke Reisen kann jeder dran schreiben.“

Deshalb habe er ein überlegt, wie man ein Stück weit positiver wahrgenommen werden könnte: „Gags, um ein Lächeln zu erzeugen.“ Seine Erfindung wurde zum Volltreffer. Alle seiner 65 Busse, die im Linienverkehr eingesetzt werden, wurden entsprechend ausgerüstet.

Autofahrer winken und hupen

„Die Fahrer, die es wissen, nutzen es gerne, weil andere Reaktionen bei den anderen Verkehrsteilnehmern hervorgerufen werden“, hat Florian Quecke erfahren. Die Resonanz sei gut. Das lasse sich zum Beispiel beobachten, wenn die lächelnden Busse bei roter Ampel vor der Ostentor-Kreuzung stehen: „Die anderen nehmen es wahr.“ Es werde gewunken und freudig gehupt: „Das ist ein schönes Gefühl.“

Bus ist müde, Quecke Reisen, Schwerte
Auf der Rückfahrt zum Betriebshof tut der Quecke-Bus seine Gefühle kund. © Reinhard Schmitz

Reaktionen wie diese zeigen, wie sich der Wunsch von Florian Quecke erfüllt hat. Es sei ihm darum gegangen, die Grundaggressionen aus dem Straßenverkehr herauszunehmen, erklärt er. Manche anderen Autofahrer hätten vielleicht gerade Stress gehabt und würden durch die lustigen Anzeigen daran erinnert, dass es auch anders geht: „Sie sitzen dann lächelnd im Auto.“

Zum Star werden die außergewöhnlichen Wagen von Quecke Reisen ganz besonders vor den Schwerter Schulen. „Das ist es ein Running Gag“, berichtet Florian Quecke: „Die Schüler zücken ihre Handys und machen Fotos, wenn der Bus vorfährt.“ Und wenn der Wagen dann am Feierabend zu einer seiner drei Unternehmens-Standorte im früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerk, in Unna oder Dortmund-Mengende zurückrollt, darf er manchmal auch Gefühle zeigen: „Bus ist müde“.

Bus mit Kussmund, Quecke Reisen, Schwerte
Auch eine nette Idee: An das Design der Aida-Kreuzfahrtschiffe erinnert der Kussmund, den aber nur ein einziger Bus von Quecke Reisen auf besonderen Wunsch trägt. © Reinhard Schmitz

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