Bürgermeister von Nowy Sacz in Schwerte: Städtepartnerschaft pausiert
Städtepartnerschaft
Der Bürgermeister der polnischen Stadt möchte die partnerschaftliche Beziehung zu Schwerte mit neuem Leben füllen. Dieses Signal überbrachte er seinem Schwerter Amtskollegen jetzt persönlich.

Bürgermeister Dimitrios Axourgos begrüßte seinen polnischen Amtskollegen Ludomir Handzel. © Stadt Schwerte
Ludomir Handzel, Bürgermeister der polnischen Stadt Nowy Sacz, hat Schwerte besucht. Er war nach seiner Ankunft unter anderem bei der hiesigen Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine. Aber Handzel hat auch ein persönliches Anliegen mit nach Schwerte gebracht.
Nachdem der Stadtrat von Nowy Sacz 2019 die Charta der Familienrechte mit diskriminierenden Bestimmungen für nicht heterosexuelle Personen und Alleinerziehende verabschiedete, kritisierten Bürgermeister Dimitrios Axourgos und der gesamte Schwerter Stadtrat diesen Beschluss und legten die 1990 gegründete Städtepartnerschaft auf Eis.
Ludomir Handzel hatte seinerzeit mit respektvollem Verständnis auf die Schwerter Protestnote reagiert und in seinem jetzigen Besuch noch einmal deutlich unterstrichen, dass die Ideen hinter der Charta nicht seiner eigenen Ideologie und der vieler Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt entsprechen.
Großes Interesse an Beziehungen zu Schwerte
„Es besteht großes Interesse daran die Beziehungen zu Schwerte wieder aufleben zu lassen“, berichtete Ludomir Handzel im Gespräch. „Ich hoffe daher, dass meine Arbeit in Nowy Sacz dazu beiträgt, dass ein Umdenken hin zu mehr Toleranz und Wertschätzung gegenüber allen Menschen stattfinden wird und der bisherige Beschluss des Stadtrates von Nowy Sacz überdacht wird.“
Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos begrüßte diese Position des polnischen Amtskollegen zwar. Angesichts des noch aktuellen Beschlusses ist man in Schwerte aber vorerst nicht bereit, die Pause der Partnerschaft zu beenden.
Städtepartnerschaft braucht gemeinsame Basis
„Ich würde mich sehr freuen, wenn sich der Stadtrat in Nowy Sacz der Meinung seines Bürgermeisters anschließen würde, damit wir wieder eine gemeinsame Basis für unsere Beziehungen haben. Bis dahin bleibt es jedoch bei unserer klaren Haltung,“ erklärte Bürgermeister Dimitrios Axourgos.
Wie wichtig Solidarität, Menschenrechte und Zusammenhalt für die heutige Gesellschaft und den Erhalt des Friedens sind, wird gerade angesichts des Kriegsgeschehens in der Ukraine deutlich. Beide Bürgermeister verurteilten dies aufs Schärfste.