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Immer wieder blockierte Schutzstreifen: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Fahrradweg“
Fahrrad-Schutzstreifen
Viele Schwerter Radfahrer beschweren sich über blockierte Schutzstreifen. Die Stadt appelliert an die Vernunft der Autofahrer. Grünen-Ratsmitglied Monika Rosenthal hofft auf andere Lösungen.
An den Ampeln in Schwerte, an denen ein Schutzstreifen für Fahrradfahrer angebracht ist, geht es manchmal gesittet zu. Dann stehen Autos und Fahrräder im Sinne der Straßenverkehrsordnung nebeneinander. Leider ist das nicht immer der Fall.
Vermehrte Beschwerden von Radfahrern
Halten Autofahrer vor einer roten Ampel und blockieren dabei zwangsweise den anliegenden Schutzstreifen, ist das ein klarer Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung, der in Schwerte oft geschieht.
So häufen sich laut Stadt die Beschwerden von Radfahrern beim Schwerter Ordnungsamt über rücksichtslose Autofahrer. Ein Beispiel für diese Situation ist die Kreuzung Bethunestraße/Wittekindstraße. Weil Linksabbieger und Rechtsabbieger in Fahrrichtung Norden nicht nebeneinander passen, bleiben Rechtsabbieger und Geradeausfahrer auf dem Schutzstreifen stehen.
Autofahrer dürfen den Schutzstreifen, der durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnet ist, nur bei Bedarf und unter Beachtung des Vorfahrt habenden Radverkehrs befahren. Beispielsweise, wenn das Ausweichen an den Rand der Fahrbahn durch Gegenverkehr nötig wird.
Das Halten auf einem Schutzstreifen ist ebenso wenig erlaubt wie auf der Aufstellfläche davor. Auch, wenn durch die gestrichelte Linie der Schutzstreifen ein Teil der Fahrbahn ist. Auf Radfahrstreifen, die durch eine durchgezogene Linie von der Fahrbahn abgegrenzt wird und somit kein Teil von ihr sind, dürfen Autos dagegen weder fahren noch halten.
Möglichkeiten zur Besserung in Betracht ziehen
„Wir können nur an die Vernunft und die Einsicht von Autofahrer appellieren, nicht auf einem Schutzstreifen zu halten, erst recht nicht vor einer roten Ampel“, sagt Jenny Golombek, Leiterin des Ordnungsamtes. Zuständig für die Überwachung dieser Verkehrsverstöße sei allerdings die Polizei, mit der man in ständigem Austausch sei.
Monika Rosenthal, Ratsmitglied der Grünen und Sprecherin des ADFC in Schwerte, schlägt vor, auch andere Möglichkeiten zur Besserung der Situation für Radfahrer in Betracht zu ziehen. „Die beste Lösung für einen sicheren Radverkehr in Innenstädten bieten wohl die rot gekennzeichneten Fahrradwege, wie es sie in Dortmund schon gibt“, erklärt Monika Rosenthal. „Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es gerade an der Beispiel-Kreuzung dabei zu rechtlichen Probleme kommen könnte, da die Abstände relativ gering sind.“
Ihre Partei habe hinsichtlich der Kreuzung Schrittgeschwindigkeit für Autofahrer gefordert, um mehr Sicherheit für die Schüler des anliegenden Ruhrtal-Gymnasiums und der Albert-Schweitzer-Schule zu gewährleisten. „Trotz der möglichen rechtlichen Probleme muss sich hinsichtlich der anstehenden Verkehrswende etwas ändern. Wo ein Wille ist, ist auch ein Fahrradweg“, meint Monika Rosenthal.
Student für Sozialwissenschaft und Philosophie – gebürtiger Schwerter und Wahl-Dortmunder. Immer interessiert an Menschen aus dem Ruhrgebiet und ihren Geschichten.
