Aufgebrochener BMW - eine Betroffene erzählt

Acht Autos um Ostern

Am 4. März erfüllte sich der Auto-Traum von Cansu Sabahat: Ein weißer BMW 120d wurde ihrer. Nur vier Tage später machten sich Autoknacker über den schönen Wagen her, zerschlugen die Seitenscheibe und schlachteten das Armaturenbrett aus.

SCHWERTE

, 31.03.2016, 16:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Polizei schrieb eine zehnzeilige Pressemitteilung: "In der Nacht zu Mittwoch haben unbekannte Täter an einem weißen BMW, der an der Sauerlandstraße abgestellt war, eine Seitenscheibe eingeschlagen. Anschließend bauten sie das festinstallierte Navigationsgerät aus und entwendeten es."

Diebstähle Alltag bei der Polizei

Der Diebstahl an der Sauerlandstraße war nur einer von sechs Fällen, mit denen die Polizei sich im März beschäftigen musste. Zu den sechs betroffenen Fahrzeugenvon BMW kamen in der Woche nach Ostern noch zwei Mercedes-Modelle hinzu.

 

Für Polizei-Pressesprecher Thomas Röwekamp keine Überraschung: "Es geraten überwiegend hochpreisige Fahrzeuge ins Visier der Täter, zum Beispiel BMW und Mercedes." Die Polizei geht davon aus, dass gewerbsmäßig agierende Banden diese Beutezüge unternehmen und die gestohlenen Fahrzeugteile anschließend auf dem osteuropäischen Markt verkaufen. Röwekamp: "Vermutlich zerlegt in Einzelteile."

Navi aus der Konsole geklaut

Durch die Beifahrerseite hatten sich die Täter Zugang zu Cansu Sabahats schickem BMW verschafft. Die 22-Jährige erzählt: "Die Mittelkonsole war herausgerissen, das Navigationsgerät nicht mehr da. Die Sitze waren voller Scherben, überall hingen Kabel herum." Cansu Sabahat vermutet, dass die Täter gestört wurden: "Sonst hätten sie vielleicht doch die Steuerung für die Klima-Anlage mitgenommen."

Zu dem tränenreichen Kummer über das beschädigte Traum-Auto kamen schnell Sorgen wegen des Versicherungsschutzes: Die unterschriebenen Policen waren noch nicht zum Versicherer zurückgeschickt – eine Übergangszeit, in der nach Angaben der Autobesitzerin lediglich die Haftpflichtversicherung zu 100 Prozent gewährleistet ist. Sabahat: "Die Versicherung hat sich aber kulant gezeigt und den Schaden schließlich übernommen."

Immerhin schlug die Reparatur des Wagens mit 5500 Euro zu Buche. Viel Geld für die junge Frau, die im Februar ihre Ausbildung beendet hat und seitdem als Bankkauffrau in Schwelm arbeitet. "Ich hätte mir so schnell nach dem Autokauf die Reparatur nicht leisten können."

Ihre Lösung:

Cansu Sabahat hat sich jetzt eine Garage gemietet. Sie will ihr Auto nicht mehr einfach nur am Straßenrand stehen lassen. Sabahat: "Dann könnte ich gar nicht mehr ruhig schlafen."

Karte: Hier wurden Autos aufgebrochen oder aufgebockt

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