Adimali: Krankenhaus gerät durch Corona-Krise in Not - kein Geld für Dialyse
Hilfe für Adimali
Die Corona-Krise hat in Adimali auch Auswirkungen auf das Morningstar-Hospital. Die Klinik kämpft um das Überleben ihrer Dialyse-Patienten und wendet sich an die Freunde in Schwerte.

Das Krankenhaus in Adimali. © Heiko Mühlbauer
Die Flure des Morningstar-Hospitals in Adimali sind derzeit oft wie leer gefegt. „Die Situation ist dramatisch“, erzählt die pflegerische Leitung, Schwester Lindsey, im Video Call. Denn abgesehen von einer Handvoll Corona-Patienten, die man isoliert behandelt, sind kaum Patienten derzeit zur Behandlung im Krankenhaus. 185 Betten stehen leer. „Schwestern und Pflegepersonal fehlen wegen Corona Erkrankungen, Impfungen laufen auch in Indien nur langsam an“, erzählt sie.
Das große Problem: Die Dialyse-Patienten müssen weiterhin behandelt werden. Doch die sind oft bitterarm und können sich die 1200 Rupien (etwa 14 Euro) für die Behandlung nicht leisten.
Drei Bedürftige pro Woche können kostenlos behandelt werden
Das Krankenhaus, das selbst derzeit keine Einnahmen hat, behandelt drei bedürftige Patienten pro Woche kostenlos. Mehr könne man sich im Moment nicht leisten, so Schwester Lincy. Denn die Klinik hat selbst so gut wie keine Einnahmen. Es wird immer schwieriger, die Behandlung der Ärmsten quer zu finanzieren.
Und die Corona-Epidemie macht es noch schwieriger: Denn die dringend notwendige Trennung von Corona-Patienten und nicht infizierten erforderte nun ein zweites Dialysegerät.
Rotarier spendeten 2000 Euro für Dialyse
Erste Hilfe aus Schwerte gab es schon: Spontan überwies der Rotary Club Schwerte 2000 Euro, damit ist erst einmal die ärgste Not gelindert. Sebastian Karthikapallil von Verein Hilfe für Adimali aus Schwerte hofft nun weitere Schwerterinnen und Schwerter als Spender zu gewinnen. Denn auch der Verein hat zur Zeit wenig Handlungsmöglichkeiten. Die Spendensammlung und der Verkauf von indischen Speisen und Waren auf dem Weihnachtsmarkt, beim Tag der guten Taten im Wellenbad oder auf dem Pannekaukenfest entfielen. Deshalb, so Vereinsvorsitzender Sebastian Karthikapallil, wende man sich nun direkt an die Schwerter.