Michael Kebekus vom Sozialdienste katholischer Frauen (SkF) berichtet, wie der Hilfsaktion in diesem Jahr die Einnahmen wegbrechen.

© Bernd Paulitschke

Spenden brechen weg – Corona trifft Hilfsorganisationen hart

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Nicht nur Dienstleister, Gastwirte und die Kulturbranche leiden unter der Coronakrise. Es trifft auch viele gemeinnützige Organisationen, die einen großen Rückgang an Spenden verzeichnen.

Schwerte

, 29.10.2020, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn auch noch der Weihnachtsmarkt Bürger für Bürger ausfällt, ist für viele Vereine das Jahr finanziell gelaufen. Vor allem jene Vereine, die sich die Hilfe Bedürftiger auf die Fahnen geschrieben haben, leiden unter akuter Finanznot. Das Spendenaufkommen geht deutlich zurück.

Kein Stadtfest, keine Spenden

Grund ist die Corona-Pandemie und mit ihr die Schutzmaßnahmen. Denn viele Schwerter Vereine sammeln ihr Geld auf Stadtfesten, mit Waffelständen, bei Tagen der offenen Tür oder eben auf dem traditionellen Bürgerweihnachtsmarkt.

„Uns brechen die Einnahmen massiv weg“, erklärt Michael Kebekus vom Sozialdienst katholischer Frauen, der die Aktion gegen Kinderarmut betreut. 56.000 Euro hat die Aktion bislang im Jahr mit Waffelverkauf und Ähnlichem erwirtschaftet und an Bedürftige weitergegeben. Im Jahr 2020 waren es gerade Mal 8000 Euro, die von treuen Dauerspendern auf das Hilfskonto überwiesen wurden. Aktionen fanden nicht statt.

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Darunter leidet auch der Verein Hilfe für Adimali. Durch den Monsun und die Coronapandemie bräuchte der Vorsitzende Sebastian Karthikapallil eigentlich mehr Einnahmen für seine Projekte in Südindien.

Doch der Tag der guten Taten, an dem der Verein traditionell am Himmelfahrtstag im Wellenbad mit indischem Essen, Flohmarkt und anderen Aktionen Geld sammelt, fiel aus. Auch das Pannekaukenfest, auf dem die Adimalihilfe stets vertreten ist, fiel der Pandemie zum Opfer. Und zuletzt traf es auch noch den Weihnachtsmarkt. An dem wollte die Adimailhilfe zum ersten Mal teilnehmen, nicht zuletzt deshalb, weil alle Sommerveranstaltungen gestrichen wurden.

Kein Garten Eden, kein Hospizlauf

Ähnlich hart traf es auch die Hospizinitiative. Die generiert einen großen Teil ihrer Einnahmen und damit auch eine Teil der Betriebskosten für das Hospiz am Alten Dortmunder Weg durch den Hospizlauf und die Aktion Garten Eden. Der Hospizlauf fiel ersatzlos aus. Die Aktion Garten Eden fand auf der Homepage der Ruhr Nachrichten virtuell statt. Die Gärten wurden im Video einzeln vorgestellt. Am Ende kamen über die zugehörigen Spendenaufrufe 3000 Euro zusammen. Das sind gerade mal 30 Prozent der Einnahmen des Vorjahres, an dem man zudem die Aktion wegen eines Personalwechsels gegenüber den Jahren davor reduziert hatte.

Auch der Hospizverein nutzt zum Jahresabschluss normalerweise noch den Weihnachtsmarkt, um Mittel zu generieren. Hier verkaufen die Aktiven Grünkohl und Reibeplätzchen. Eigentlich eine sichere Einnahme, aber kein Angebot für den virtuellen Weihnachtsmarkt, den die Organisatoren nun planen.