
© Bernd Paulitschke (Archiv)
Weihnachtsmarkt der Bürger fällt aus, aber es gibt eine Alternative
Covid-19
Lange hatten die Macher des Schwerter Weihnachtsmarktes an einem Corona tauglichem Ersatzkonzept gebastelt. Doch jetzt steht fest, auch das geht nicht. Aber es gibt eine Alternative.
Weit auseinandergezogen, an einzelnen Standorten und unter Hygienebedingungen. So war der Weihnachtsmarkt Bürger für Bürger im Corona-Jahr 2020 geplant. Doch steigende Infektionszahlen und neue Coronaschutzbestimmungen machten den Veranstaltern Michael Kebekus und Jens Ewald einen Strich durch die Rechnung. Am Mittwoch sagten sie den Weihnachtsmarkt Bürger für Bürger komplett ab.
Weihnachtsmarkt geht nicht mit Abstand und Alkoholverbot
„Selbst wenn man gewollt hätte, eine Genehmigung für so eine Veranstaltung zu erhalten, wird immer komplizierter“, sagt Michael Kebekus. Die Auflagen des Ordnungsamtes kann man kaum erfüllen. Und schon das Ersatzkonzept hatte nicht mehr viel von einem Weihnachtsmarkt. Abstand halten, Alkoholverbot und Sperrstunde widersprächen ja dem Konzept für einen Weihnachtsmarkt.
„Außerdem wird man derzeit sicherlich nicht dafür beklatscht, wenn man in Coronazeiten so etwas auf die Beine stellt“, ergänzt Jens Ewald.
Doch anders als seine kommerziellen Entsprechungen erfüllt der Weihnachtsmarkt der Bürger in Schwerte auch einen anderen Zweck. Er sorgt bei vielen gemeinnützigen Vereinen für Einnahmen. Denn schließlich dürfen am Bürgerweihnachtsmarkt nur Schwerter Vereine mit ihren Ständen teilnehmen. Und die haben auch schon Socken gestrickt oder andere Produkte vorbereitet. Außerdem sind viele Vereine auf die Einnahmen vom Weihnachtsmarkt angewiesen. Deshalb soll es zumindest eine Alternative geben.
Ein virtueller Markt im Internet
„Wir wollen einen virtuellen Markt im Internet veranstalten. Das ist zwar kein echter Ersatz, aber immerhin können sich die Vereine dort präsentieren“, so Ewald. Und man wolle dort den Vereinen auch die Chance geben, ihre schon bestellten oder gebastelten Produkte zu verkaufen. „Das wird zwar nicht ein echter Ersatz, kann aber zumindest ein bisschen die Ausfälle kompensieren“, hofft Ewald.
Auf der Internetseite soll eine Karte von Schwerte zu sehen sein, auf der die Standorte der Vereine markiert sind. Wer dann auf die Markierung geht, bekommt Informationen über den jeweiligen Verein geliefert.
Professioneller Internetshop ist zu teuer
Wie dann der Weihnachtsmarktkunde und der Verein zusammenkommen, müssen die Vereinsmitglieder jeweils selbst regeln. „Ein professioneller Internetshop wäre so teuer, dass wir mehr Geld für die technische Lösung verbrauchen, als an Spenden und Verkaufserlösen zu erwarten ist“, sagt Jens Ewald.
45 bis 50 Vereine wollten in diesem Jahr am Weihnachtsmarkt teilnehmen. Einige hatte schon im Vorfeld abgesagt, andere wie die Adimali-Hilfe wollten erstmals mitmachen. Sie alle bekommen jetzt einen Anruf von Michael Kebekus mit der schlechten Nachricht.
Eine Internetadresse für den ersten virtuellen Weihnachtsmarkt Bürger für Bürger gibt es bereits: www.weihnachtsmarkt-schwerte.de. Dort wird aber erst im Advent etwas zu sehen sein. Bislang erfährt man nur, dass die Domain nicht mehr zu haben ist.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
