Unterschriftensammlung geht trotz Bücherei-Aus weiter
Nach Ratsbeschluss
Das Aus für die Schermbecker Bücherei ist vom Rat am Donnerstag beschlossen worden. Dennoch halten die Organisatoren einer Unterschriftenaktion am Plan fest, am 10. Mai möglichst viele Unterschriften gegen die Schließung an Bürgermeister Mike Rexforth zu übergeben. Dies habe „einen symbolischen Wert“, sagt Gabriele Dickmann, eine von ihnen.

Um die Gemeindebücherei vor der Schließung zu bewahren, lassen Heidi Wirtz, Gabriele Dickmann und Ursula Lüttge (v.l.) die Schermbecker mit einer Unterschrift zu Wort kommen.
Rund 500 Unterschriften habe man bereits gesammelt, sagt Dickmann. Listen liegen nach wie vor an vielen Stellen aus. Er werde nach Erhalt der Listen diese den Fraktionsvorsitzenden zur Kenntnis geben, sagt Bürgermeister Mike Rexforth auf Anfrage unserer Zeitung. „Dann liegt es an der Politik, den Ball aufzunehmen oder nicht.“
Persönliche Gespräche
Er habe die Organisatoren der Unterschriftenaktion über die Instrumente Bürgerantrag und Bürgerbegehren informiert, sagt Rexforth. Und mit vielen persönlich gesprochen, die sich nicht mit der Schließung abfinden wollten. „Alle sagten anschließend: ‚Es ist zwar schade, aber unter den Voraussetzungen kann ich es verstehen‘“, so Rexforth. Niemand habe sich etwa federführend in einem Trägerverein engagieren wollen.
Wie geht es weiter? Falls die Politik den Ratsbeschluss nicht revidiert oder kein Bürgerbegehren gestartet wird (dazu müssten neun Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen dafür abgeben und es müsste dargelegt werden, wie die finanziellen Auswirkungen kompensiert werden sollen), wird die Bücherei zum Jahr 2018 „abgewickelt“, wie Rexforth sagt. Einen Bücherschrank, wie die SPD anregte, kann er sich etwa auf der Mittelstraße vorstellen, einen „offenen Raum“ eher nicht. „Das müsste man dann doch irgendwie personell begleiten.“ Angebote für junge Leser werde es weiter in den Schulen geben, so Rexforth, mit denen man (auch im Rahmen von „Gute Schule 2020“) reden werde. „Vielleicht könnte man ihnen einen Teil des Bestands zukommen lassen, wenn dafür Bedarf ist.“ Gleiches gelte für die Katholische Bücherei an der Erler Straße.
Für die Räumlichkeiten an der Weseler Straße 1, die mit Schließung der Bücherei frei werden, gebe es „mehrere Interessenten“, sagt Rexforth. „Ich würde keine privatwirtschaftliche Nutzung bevorzugen.“ Um Details zu nennen, sei es aber noch zu früh, so Rexforth.