(Teure) Investition in die Zukunft Richtfest für Hallenbad-Erweiterung

Investition in die Zukunft: Richtfest für Hallenbad-Erweiterung
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Das Schermbecker Hallenbad wird um ein Lehrschwimmbecken erweitert – obwohl das Projekt am Ende deutlich teurer wird als zunächst angenommen. Beim Richtfest mit NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach sprach Bürgermeister Mike Rexforth von einer „richtungsweisenden Entscheidung“.

„Sport verbindet Menschen - und bindet Menschen ans Ehrenamt.“ So ähnliche Worte nutzte Rexforth bereits, als er im Ausschuss für die komplette Rasenplatzsanierung beim SV Schermbeck warb. „Der Wassersportverein Schermbeck wird von 3.000 Menschen im Ort getragen“, sagte er beim Richtfest des Lehrschwimmbeckens. „Jeder Cent, den wir hier investieren, ist für die Zukunft und die Gemeinschaft.“

Obwohl das Projekt zu Beginn parteiübergreifend getragen wurde, gab es im Nachhinein immer wieder Kritik. Wegen der Corona- und Energiekrise sind die Kosten für die Baumaßnahme in die Höhe geschossen. Zudem traten eine Torfschicht auf, die ausgebaggert und verfüllt werden musste, und Risse im Fundament des Altbaus. Auch das Edelstahlbecken war allein 118.000 Euro teurer als erwartet.

Das Lehrschwimmbecken im Hallenbad Schermbeck nimmt Gestalt an.
Das Lehrschwimmbecken im Hallenbad Schermbeck nimmt Gestalt an. © Niklas Berkel

„Als wir damals die Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro bekommen haben, ging keiner davon aus, dass wir mehr als den zuerst geplanten Eigenanteil zahlen müssten“, sagte Rexforth vor dem Rohbau des Lehrschwimmbeckens. Doch die Kosten für das Projekt schossen in die Höhe. Mittlerweile liegt der Eigenanteil bei 800.000 Euro. Schermbeck ist mit 37 Prozent am Bauprojekt beteiligt.

Dass es trotzdem das richtige Projekt ist, fand auch Bauministerin Ina Scharrenbach. „Viele Städte und Gemeinden schließen Infrastruktur. Insbesondere Wasserinfrastruktur ist teuer“, sagte sie. „Schermbeck aber hat gesagt: Wir halten am Beschluss fest. Es ist ein Entschluss für die Zukunft.“

Ina Scharrenbach, Johannes Brilo und Mike Rexforth begutachten den Baufortschritt.
Ina Scharrenbach, Johannes Brilo und Mike Rexforth begutachten den Baufortschritt. © Niklas Berkel

Auch der Wassersportverein freut sich auf das neue Becken. Geschäftsführer Detlef Feustel, der den kurzfristig erkrankten Vorsitzenden Thomas Wittwer vertrat, erzählte eine Anekdote am Rande: „Ich kann mich erinnern, als ich wegen des Hallenbades beim damaligen Kämmerer (Mike Rexforth, Anm. d. Red.) vorsprach, dass er skeptisch dreinblickte.“ Als Bürgermeister habe er das Vorhaben Lehrschwimmbecken aber umgesetzt. „Wir hoffen nun, das Projekt zeitnah abschließen zu können“, so Feustel.

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