Entscheidung über SV Schermbecks Rasenplatz Bürgermeister Mike Rexforth gegen alle

Entscheidung über SV Schermbecks Rasenplatz gefallen
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Der Rasenplatz des SV Schermbeck ist stark sanierungsbedürftig. Doch die Kosten für eine Komplettsanierung erwiesen sich für die Gemeinde deutlich höher als erwartet. Der Bauausschuss entschied daher für eine andere Variante – einstimmig, aber gegen Bürgermeister Mike Rexforth.

Der hatte eine gänzlich andere Meinung als die übrigen Politiker. „Schermbeck ist Schermbeck und damit anders als andere Kommunen“, sagte Rexforth. „Wir haben immer hohen Wert darauf gelegt, eine Infrastruktur vorzuhalten, die ungewöhnlich ist, wenn man auf andere guckt.“

Ungewöhnlich in dem Sinne, dass sie hochwertig ist. „Wir schließen kein Hallenbad, sondern erweitern eins. Wir unterhalten weiter drei Feuerwehren, weil wir überzeugt sind, dass es aufgrund der Ehrenamtlichkeit richtig ist.“ Und deshalb setzte sich Rexforth auch für die Komplettsanierung des Rasenplatzes ein.

„Mein Ansatz ist: Wir entwickeln die gemeindliche Infrastruktur weiter und halten sie nicht nur am Leben. Dazu gehört auch jede einzelne Sportstätte, die wir in Schermbeck haben.“ Er sehe eine Investition für mindestens 50 Prozent der Schermbecker. Und eine Komplettsanierung sei auch wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

„Wir leben in unruhigen Zeiten“, so der Bürgermeister weiter. „Gesellschaft muss näher zusammenrücken. Wir wissen, das funktioniert nur, wenn Menschen den Anreiz haben, sich ehrenamtlich zu engagieren. Funktionierende Sportanlagen sind dafür essenziell.“

Alternative eins zu teuer

Die Mitglieder des Bauausschusses konnten Rexforths Argumentation nachvollziehen. Fanden das Projekt „Komplettsanierung“ aber zu teuer.

Holger Schoel (Grüne): „Wir haben das Geld einfach nicht. Auch wenn es mir für den SV Schermbeck leid tut.“ Manuel Schmidt (Die PARTEI): „Alternative eins ist wegen des Finanzierungsaspekts keine. Wir würden es gerne machen, es ist aber aktuell nicht leistbar.“ Petra Felisiak (SPD): „Wir glauben nicht, dass die Bürger es verstehen können, wenn da eine zwar wunderschöne Anlage ist, wir uns das aber nicht leisten können.“

Günther Beck (CDU) äußerte sich ähnlich: „Mein Fußballerherz sagt Alternative eins, mein Kopf sagt: Das geht nicht.“ Er war zudem mit der Auswahl der Alternativen unzufrieden. „Wenn ich die drei Punkte sehe: Da gibt es nur Friss oder Stirb. Es gibt keinen Mittelweg.“

Kunstrasen kein Thema

Die Verwaltung hatte den Politikern vier Alternativen mit auf den Weg gegeben: Komplettsanierung, Reparatur des Rasenplatzes, Auflösung des Projektes oder Kunstrasenplatz. Über den Kunstrasenplatz diskutierten die Mitglieder des Bauausschusses nicht einmal. Der Vorstand des SV Schermbeck hatte bereits vorher bekannt gegeben, an einer solchen Lösung nicht interessiert zu sein.

Beck fehlte in Alternative zwei, die Beregnungsanlage auszutauschen. „Wir hatten in den vergangenen Jahren keine Pfützen auf dem Platz. Die Kanalisation und Drainage sehe ich als Nicht-Fachmann nicht als Probleme. Was ich dagegen sehe: Die Bewässerung ist nicht mehr in Ordnung.“ Es käme zu wenig Wasser aus den Rasensprengern, weshalb der Platz nicht vernünftig bewässert werden kann.

In zwei Teile geteilt

Deshalb plädierte er dafür, Alternative zwei zu wählen, aber mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Beregnungsanlage zu sanieren. Damit der Platz länger besser bespielt ist. Ausschussvorsitzender Hubert Große-Ruiken teilte den Beschluss daher in zwei Teile:

Zum einen entschied der Ausschuss sich für Alternative zwei. Sprich: Das Projekt mit Spielplatz, Beachvolleyballanlage, Skateanlage, Mountainbikertreff und Multifunktions-Kunstrasen-Halbrund wird umgesetzt. Der Rasenplatz wird aber nicht fachgerecht komplettsaniert.

Im zweiten Teil des Beschlusses gaben die Politiker der Verwaltung den Auftrag, die Kosten zu ermitteln, die notwendig wären, um die Beregnungsanlage, die Pumpe und den Brunnen zusätzlich zu sanieren.

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