"Streichkonzert" wird abgelehnt
Regionalplan
Auf einstimmige Ablehnung stießen die Entwürfe zur Regionalplanung der Metropole Ruhr am Donnerstag im Schermbecker Planungsausschuss. „Wie soll sich Schermbeck als Gemeinde in den nächsten 15 Jahren entwickeln, wenn es jetzt das große Streichkonzert gibt?“, fragte Ausschussvorsitzender Rainer Gardemann (CDU).
Wie berichtet, dringt der Regionalverband Ruhr beim neuen Regionalplan auf eine Reduzierung der Reserveflächen für Gewerbe und Wohnbau. 22,9 Hektar Wohnreserveflächen standen bislang Schermbeck zur Verfügung. Diese sollen um 20,2 Hektar gekürzt werden. Bei Gewerbeflächen sollen 9,1 Hektar auf 2,8 Hektar zusammengestrichen werden.
„Eine Frechheit“
„Eine Frechheit“, nannte dies Gardemann, „eine Dreistigkeit“ Michael Fastring (SPD), der auch gleich eine Klage der Gemeinde in Erwägung zog, falls daran nichts geändert werde. Am 28. September will der RVR mit der Gemeinde zum Thema sprechen, wobei es laut Bürgermeister Mike Rexforth auch um Fehlerkorrekturen gehe. Manche Flächen seien bereits bebaut, manche aus diversen Gründen nicht bebaubar.
Fehler der Vergangenheit
An manche Grundstückseigentümer von pozenziellen Gewerbeflächen werde er nun herantreten, so Rexforth. „Entweder sind sie bereit, die Flächen für eine Entwicklung zu verkaufen, oder wir streichen die raus“, so Rexforth. Teilweise seien Gewerbeflächen in der Vergangenheit mit erlaubter Wohnbebauung verschwendet worden, kritisierte Jürgen Trick (Grüne). Klaus Roth (BfB) stellte die Frage, ob die Reduzierung der Gewerbeflächen nicht zuletzt auch mit geringer Gewerbeentwicklung und mangelnder Aktivität der Gemeinde zusammenhänge. Bauamtsleiter Gerd Abelt: „So ganz unrecht haben Sie damit nicht. In den letzten Jahren wurde nicht das Meiste gemacht.“