Kümmerer sollen Flüchtlinge in Arbeit bringen

Ehrenamtler

„Integration ist eine Langzeitaufgabe, die unsere Kräfte überschreitet. Wir brauchen Hilfe.“ So begründete Guido Busch von der Caritas Dinslaken am Mittwoch im Rat die bevorstehende Zusammenarbeit mit der Initiative „integrAi.de“ der Universität Würzburg, die zum Ziel hat, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen

Schermbeck

, 06.10.2016, 17:31 Uhr / Lesedauer: 1 min

Joscha Riemann von der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg erklärte, warum das ehrenamtliche Job-Coaching notwendig sei: „Mitarbeiter im Jobcenter haben nur 15 Minuten Zeit pro Woche und Leistungsberechtigtem.“ Angesichts der Sprachschwierigkeiten sei die Vermittlung von Flüchtlingen langfristig nicht vom Jobcenter leistbar. Statt vom „Job-Coach“ wollte Busch lieber vom „Kümmerer für Menschen, die in Arbeit wollen“ sprechen. Vier bis acht Ehrenamtler will man dafür in Schermbeck gewinnen und ausbilden. Die dann im Austausch mit dem Team der Caritas Schnittstelle zwischen Flüchtlingen, Behörden und Arbeitgebern sein sollen.

Dritte Gemeinde

1000 Job-Coaches deutschlandweit will „integrAi.de“ bis 2018 ausbilden, um 20 000 Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Schermbeck sei die dritte Gemeinde, in der man tätig werde, sagte Riemann. In einem Workshop lernen Job-Coaches an zwei Tagen, wie sie schnell mögliche Beschäftigungen für den jeweiligen Flüchtling finden können und welche rechtliche Rahmenbedingungen gelten. Sie helfen Flüchtlingen bei der Bewerbung, sprechen mit Behörden, führen Flüchtlinge zu passenden Unternehmen und stabilisieren anschließend das Arbeitsverhältnis. Dafür suche man Menschen, die die passende Persönlichkeit und Bildung mitbrächten und „idealerweise jetzt schon vernetzt sind mit Unternehmern vor Ort“, so Bürgermeister Mike Rexforth. Auf Nachfrage Thomas Pieniaks (BfB), ob auch deutsche Arbeitslose von den Job-Coaches profitieren könnten, antwortete Busch, dass dieses Projekt auf Flüchtlinge spezialisiert sei, Arbeitslose aber andere Beratungsmöglichkeiten der Caritas in Anspruch nehmen könnten. Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch kündigte an, dass man alle Unternehmer Schermbecks zum Thema Beschäftigung von Flüchtlingen einladen und auch Fördermöglichkeiten vorstellen werde. 

Wer sich für die Aufgabe des Job-Coaches interessiert, kann sich per E-Mail unter fluechtlingshilfe@caritas-schermbeck.de melden.