Jahresrückblick: Wölfin sorgte für Ärger - Politiker in Schermbeck wollen Entnahme

Jahresrückblick 2020

Wölfin Gloria machte auch 2020 von sich reden. Anfang des Jahres stellte ein Schäfer Antrag auf Entnehme der Wölfin, die mehrfach seine Schafe gerissen hatte. Der Kreis Wesel lehnte ab.

Schermbeck

, 30.12.2020, 19:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mit einem Kehlbiss getötet wurde erneut ein Schaf von Christiane und Matthias Rittmann.

Mit einem Kehlbiss getötet wurde erneut ein Schaf von Christiane und Matthias Rittmann. © Berthold Fehmer

Ebenfalls in Hünxe wurde zum ersten Mal der Beweis geführt, dass die Wölfin mittlerweile Verstärkung hat. In einem Video sah man, wie sie und ihr Bruder einen Hirsch attackierten.

Scheinbar unversöhnlich stehen sich auch Ende 2020 Wolfsbefürworter und Wolfsgegner gegenüber – mehr Freunde machte sich die Wölfin jedoch nicht. Eine massive Riss-Serie der Wölfin im August in Gahlen sorgte dafür, dass sogar der LANUV-Präsident von einem auffälligen Verhalten der Wölfin sprach, die Zäune überwunden hat, die als wolfssicher eingestuft wurden.

Im Weseler Kreishaus hat die Wölfin einen Fürsprecher weniger: Der frisch-gewählte Landrat Ingo Brohl sprach sich für den Abschuss der „Problemwölfin“ aus. Auch Bürgermeister Mike Rexforth drängte auf eine Lösung.

Doch diese ist aus vielen Gründen nicht so einfach, wie es die Wolfsgegner gerne hätten. Denn eine Entscheidung gegen die Wölfin muss gleichermaßen rechtssicher wie auch praktisch durchführbar sein.

Wie zuletzt auch ein Video der beiden Wölfe zeigte, das ein Jäger von einem Hochsitz aufgenommen hatte: Die Entscheidung, ob man gerade die „Problemwölfin“ oder ihren Bruder im Visier hat, dürfte vom Hochsitz aus schwer zu treffen sein.

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Die Schwebesituation hat bereits erste Schafhalter veranlasst, ihre Herden aufzugeben. Verärgert sind Halter aber auch über die Arbeit einiger Wolfsberater, die scheinbar nicht mehr so gern nach Gahlen kommen. Eine Haarprobe, die Bürgermeister Mike Rexforth genommen hatte, lag wochenlang in der Schreibtischschublade, wofür die Umweltministerin das LANUV rüffelte.

Am 22. Dezember bestätigte das LANUV, dass ein Wolfswelpe gesichtet worden sei – vermutlich ein Nachkomme der beiden Wölfe - es gebe nun ein Rudel. Am selben Tag beschließt der Schermbecker Gemeinderat eine Resolution, die die Wölfin zur Problemwölfin erklärt und ihre Entnahme fordert.

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