Eine Woche ohne Telefon und Internet

Telekom-Leitung gestört

„Auf einmal ging nichts mehr.“ So erlebte der Schermbecker Heinrich Halfmann am Sonntag (4. September) den Ausfall von Telefon und Internet an der Mittelstraße. Obwohl er der Telekom direkt am Montag (5.) die Störung mitteilte, wurde das Problem innerhalb einer Woche nicht behoben.

Schermbeck

, 12.09.2016, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Erst dachte ich, das Problem könnte auch auf unserer Seite liegen – deshalb habe ich alle möglichen Resets gemacht“, sagt Halfmann. Ärgerlich ist für ihn der Ausfall, weil er im Bereich der Steuerberatung viel vom Homeoffice aus arbeitet. Halfmann wandte sich per Handy an die Telekom-Störungsstelle. „Die sagten, dass sich am Dienstag zwischen 10 und 14 Uhr jemand um das Problem kümmern werde.“

Auch Firmen betroffen

Der Dienstag verging – Telefon und Internet funktionierte immer noch nicht. Halfmann bekam mit, dass auch viele andere in der Straße dasselbe Problem hatten. Und rief weiterhin jeden Tag bei der Telekom an. Ohne Erfolg. „Wir stehen seit Tagen deswegen mit der Telekom in Kontakt“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth. Da auch Firmen betroffen seien. Halfmann: „Was mich antreibt, ist die Frage, was denn ein älterer Mensch machen soll? Der dann im Ernstfall nicht die 110 oder 112 wählen kann?“

"Entstörung leider recht aufwendig"

Telekom-Sprecherin Jennifer Busch nannte am Montag (12.) auf Anfrage unserer Zeitung als Grund für den Ausfall Feuchtigkeit, die bei Bauarbeiten in ein Kabel eingedrungen sei. „Eine solche Entstörung ist leider recht aufwendig.“ Zuerst habe man den Fehler durch Messungen lokalisieren müssen, dann habe man aufgrund einer Veranstaltung zunächst keine Genehmigung für die Tiefbauarbeiten erhalten. Zuständige Behörde ist an dieser Stelle der Kreis. „Diese Genehmigung liegt erst seit heute vor“, so Busch am Montag. Derzeit lege man das Kabel frei und wolle voraussichtlich am Dienstag das beschädigte Teilstück auswechseln.

„Dick wie ein Unterarm“

Mehrere hundert Kupferadern müsse man in Handarbeit verknüpfen. „Ein solches Kabel ist so dick wie ein Unterarm“, so Busch. Sobald die Arbeiten abgeschlossen seien, werde man die Anschlüsse einzeln hochfahren und die Straßendecke versiegeln. „Wir hoffen bis morgen Abend fertig zu sein", so Busch am Montag. Falls Kunden dann immer noch kein Telefon haben sollten, empfehle es sich, Telefonanlage oder Router für eine Minute vom Netz zu nehmen.