Schule ab Donnerstag: Es gibt noch viel zu tun und zu entscheiden

© Berthold Fehmer

Schule ab Donnerstag: Es gibt noch viel zu tun und zu entscheiden

rnCoronakrise

Mit rund 250 Schülern soll die Gesamtschule Schermbeck am 23. April den Betrieb wieder aufnehmen. Noch sind viele Fragen offen, wie das in der Coronakrise genau ablaufen soll.

Schermbeck

, 16.04.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit etwa 250 Schülern wird die Schermbecker Gesamtschule ab Donnerstag (23. April) das schrittweise Wiederhochfahren des Schulbetriebs „üben“. Die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs und die Abiturienten sind die ersten, die nach der Corona-Zwangspause seit dem 16. März wieder in die Klassenräume zurückkehren werden.

Das hat Schulleiter Norbert Hohmann am späten Abend nach den richtungsweisenden Beschlüssen der Bundeskanzlerin und der Länderchefs am Mittwoch durch eine Mail des Schulministeriums erfahren. Darin hieß es auch: „Selbstverständlich haben diese und weitere Schritte zum Schutze der Lehrerinnen und Lehrer, der Schülerinnen und Schüler und aller in Schule Beschäftigten unter Einhaltung klarer Hygienevorgaben und unter Sicherstellung des notwendigen Infektionsschutzes zu erfolgen.“

Hygienestandard wurde bereits deutlich aufgestockt

Was das genau bedeutet, wusste der Schulleiter am Donnerstagmittag noch nicht. Während das Putzen der Schule mitsamt täglicher Reinigung der Kontaktflächen bereits verabredet und geplant ist, Desinfektionsmittelspender angeschafft und die Lufthandtrockner auf den Toiletten durch Papierhandtücher ersetzt worden sind, fehlen noch viele wichtige Informationen zu den Rahmenbedingungen des künftigen Schulbetriebs.

Schulleiter Norbert Hohmann, hier auf einem älteren Bild mit seiner Stellvertreterin Kerstin Niklas-Janas, wartet noch auf diverse Durchführungsbestimmungen.

Schulleiter Norbert Hohmann, hier auf einem älteren Bild mit seiner Stellvertreterin Kerstin Niklas-Janas, wartet noch auf diverse Durchführungsbestimmungen. © Archiv

Norbert Hohmann: „Die Schülerinnen und Schüler sollen unter Einhaltung der Abstandsregeln unterrichtet werden, das ist klar. Aber ob in den Gruppen 10 oder 15 sitzen dürfen, wissen wir noch nicht. Deshalb können wir noch gar keine Vorbereitungen in den Klassenräumen treffen.“ Und man könne auch noch nicht sagen, wie viele Lehrkräfte dafür gebraucht werden. Ohnehin wisse man nicht, wie die Risikogruppen beim Lehrpersonal definiert werden.

Schülerspezialverkehr muss bis Donnerstag neu getaktet werden

Von der Gruppengröße und dem Unterrichtsumfang hängt auch der Transport der Schüler ab. „Sobald wir das wissen, können wir mit der Stadt den Schülerspezialverkehr planen. Noch wissen wir es aber nicht.“ Fest stehe, dass allen Schulen in NRW mit der teilweisen Wiederaufnahme des Unterrichts in einer Woche ein sportliches Vorbereitungsprogramm ins Haus stehe.

„Wenn wir im Laufe des heutigen Tages weitere Informationen des Ministeriums über Unterrichtsgestaltung und Hygienevorgaben erhalten“, erklärte Hohmann am Donnerstagmittag, „werden wir übers Wochenende einen Stundenplan erstellen und den am Montag auf unserer Homepage bekannt machen.“

Schule ist ab Donnerstag erstmal ein freiwilliges Angebot

Für die Abiturienten und die Zehntklässler beginnt am 12. Mai die Prüfungsphase, auf die sie sich in ungewohnter Schul-Atmosphäre ab 23. April vorbereiten werden. Schulministerin Gebauer erklärte am Donnerstagnachmittag in einer Pressekonferenz, die Öffnung der Schulen sei ein „Angebot“ für die Schüler, von dem sie hoffe, dass es möglichst viele wahrnehmen.

Um die Prüfung der Zehntklässler rankten sich am Donnerstag noch Gerüchte, berichtete Schulleiter Hohmann. Im Radio habe es am Morgen eine Meldung gegeben, dass diese Prüfung nicht wie geplant mit landesweit einheitlich gestellten Aufgaben ablaufe, sondern dezentral. Auch das sei eine Frage, die möglichst schnell geklärt werden müsse.

Ab 4. Mai sollen die Schulen sich schrittweise wieder füllen

Nach den Absprachen der Regierungsrunde sollen die anderen Jahrgänge ab dem 4. Mai wieder in die Schule kommen können. Auch hierzu fehlen aber noch verbindliche Aussagen. Dazu sagt Schulleiter Hohmann auf der Homepage: „Diese werden sicherlich auch von den Erfahrungen abhängig sein, die ab der nächsten Woche gemacht werden. Für die Schülerinnen und Schüler, die noch nicht zur Schule kommen können, gibt es ab Montag ein neues Downloadportal für Lernaufgaben auf der Homepage.“