BUND: „Ein Abschuss der Wölfin löst die Probleme nicht.“

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BUND: „Ein Abschuss der Wölfin löst die Probleme nicht.“

rnWolfsgebiet Schermbeck

„Ein Abschuss der Wölfin GW954f löst die Probleme nicht.“ Dieser Meinung ist der BUND in einem Brief an die Umweltministerin. Von „Vergrämung“ bis zum „Wolfsbüro“ reichen die Vorschläge.

Schermbeck

, 05.02.2021, 10:51 Uhr / Lesedauer: 1 min

In einem offenen Brief an Umweltministern Ursula Heinen-Esser lehnen der BUND-Landesverband und die Kreisgruppe Wesel einen Abschuss der Wölfin Gloria ab. „Aus unserer Sicht ist es sehr wahrscheinlich, dass das verbleibende Rudel ohne Muttertier vermehrt auf einfache Beute zugreifen wird, wie zum Beispiel nicht hinreichend geschützte Nutztiere.“ Diese Erfahrung sei in anderen Ländern und Bundesländern gemacht worden.

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In Thüringen seien kürzlich Abschussgenehmigungen ausgelaufen und nicht mehr verlängert worden, weil die Übergriffe auf Weidetiere durch verbesserten Herdenschutz zurückgegangen seien. „Wir wissen, dass die Voraussetzungen im Thüringer Wolfsgebiet bei Ohrdruf anders sind als im Schermbecker Wolfsgebiet. Aber manche der dort durchgeführten Maßnahmen können sicher auch bei uns zum Erfolg führen“, so Holger Sticht, Vorsitzender BUND NRW, und Günther Rinke, BUND-Kreisgruppe Wesel.

BUND schlägt „Wolfsbüro“ vor

Der BUND findet, es sei an der Zeit, auch in NRW ein „Wolfsbüro“ oder eine Abteilung „Wolf“ einzurichten, „die tatkräftige Unterstützung in Wolfsgebieten leistet und sich den Problemen und Ängsten der Bevölkerung aktiv annimmt.“ Das Wolfsbüro oder die Abteilung solle mit dem neuen, noch einzurichtenden Nationalen Kompetenzzentrum „Weidetierhaltung und Wolf“ zusammenarbeiten.

Weitere Maßnahmen könnten sein, bereits bestehende, verbesserte Zaunlösungen für feste und mobile Zäune zu testen und weiterzuentwickeln. Und regelmäßig über Maßnahmen und deren Erfolg mit der Verwaltung, den Betroffenen und den Naturschutzverbänden vor Ort zu kommunizieren. Ein Informationszentrum „Wolf und Weidetierhaltung“ mit Infoabenden, Schulungen und Ausstellungen könne eingerichtet werden.

Vergrämung von Wölfen prüfen

Hinweisen auf mangelnde Scheu der Wölfe sei nachzugehen „und gegebenenfalls durch Vergrämungsmaßnahmen“ wieder herzustellen. Vergrämung bedeutete die wiederholte Störung und das dadurch bewirkte Vertreiben von Wildtieren.

Zudem fordert der BUND, das Schäfer mit einer Weidetierprämie für den erhöhten Aufwand unterstützt werden sollten, Schäfer „eine deutliche Verbesserung des Lohns“ erhalten. Zudem solle die Förderrichtlinie Wolf auf Pferdehaltung erweitert werden sowie für den Einsatz von Herdenschutzhunden.

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