Weinzierl-Aus: 10 Gründe für sein Scheitern
Lange Mängel-Liste auf Schalke
Erst vor einem Jahr wurde er für drei Millionen Euro als der große Hoffnungsträger vom FC Augsburg verpflichtet: Doch jetzt ist die Ära Markus Weinzierl beim FC Schalke 04 bereits wieder Geschichte. Warum der 42-Jährige auf Schalke scheiterte? Wir führen zehn Punkte auf.

Markus Weinzierl (seit 1. Juli 2016 - 9. Juni 2017)
1. Fehlende Konstanz
Weinzierl schaffte es nicht, seiner Mannschaft eine klare spielerische Linie zu vermitteln. Das Pressingspiel, was beim FC Augsburg lange Zeit unter seiner Führung hervorragend funktionierte, klappte bei den Königsblauen nur in Ansätzen. Diese fehlende Konstanz zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison.
2. Ungefährliche Standards
Das Einüben von Standardsituationen blieb ein gravierendes Manko. Nach Eckbällen und Freistößen war keine Mannschaft ungefährlicher als die Schalker Elf.
3. Mangelndes Engagement
Was auch mit dem recht monotonen Training zusammenhing. Weinzierl zog sich meistens auf eine Beobachterrolle zurück und ließ seine Co-Trainer machen. So mancher Trainingsbeobachter vermisste das Engagement bei den Einheiten - auch vom Trainerteam.
4. Gravierende Auswärtsschwäche
Weinzierl gelang es nicht, die Auswärtsschwäche seines Teams in den Griff zu bekommen. Mit neun Niederlagen auf fremden Plätzen war es nahezu unmöglich, einen Europa-League-Platz zu erreichen.
5. Fehlende Akzeptanz
Offenbar mangelte es dem 42-Jährige auch an fachlicher Akzeptanz bei den Führungsspielern. Wenn Weinzierl nach den Partien gegen Mönchengladbach oder Freiburg beklagte, sein Personal habe seine Anweisungen missachtet, lässt das tief blicken.
6. Mangelhafte Kommunikation
Die Klagen aus der Mannschaft nahmen immer weiter zu, was die Kommunikation mit Weinzierl betraf. Max Meyer vermisste das Vertrauen seines Trainers, Klaas-Jan Huntelaar moserte: „Ich muss mich nicht in die Mannschaft schleimen!“ Und Yevhen Konoplyanka ging Weinzierl sogar frontal an: „Er ist ein Feigling. Er bleibt nicht länger Trainer dieser Mannschaft. Ansonsten steigt Schalke in die 2. Liga ab.“
7. Kein Teamgeist
Weinzierl gelang es nicht, auch die Spieler zu integrieren, die weniger Spielzeiten bekamen. Es gab kein Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Mannschaft.
8. Keine Gier nach Erfolg
Geriet Schalke in Rückstand, gelang es nur ganz selten, wenigstens einen Punkt nach 90 Minuten zu ergattern. Es fehlte an der Erfolgsgier. So liefen Benedikt Höwedes und Co. in der Arena eine Ehrenrunde, nachdem sie gegen Bayern München verloren hatten.
9. Irritierende Außendarstellung
Weinzierl erweckte in mehreren Interviews den Anschein, als habe er nichts mit den neu verpflichteten Spielern im vergangenen Sommer zu tun. Das irritierte nicht nur Manager Christian Heidel, sondern auch den Schalker Aufsichtsrat, der die Außendarstellung des Trainers kritisierte.
10. Keine Besserung in Sicht
Der gebürtige Straubinger konnte bei der Saisonanalyse nicht mehr glaubhaft vermitteln, wie Schalke zurück in die Erfolgsspur finden kann. Schon die Bilanz von Heidel war für Weinzierl vernichtend ausgefallen. „Ich möchte, dass die Mannschaft ein klares Konzept auf dem Platz zeigt. Ich habe es nicht erkannt.“