Der nächste Akt in der Causa des Mittelfeldspielers

Ärger um Max Meyer

Auch am zweiten Trainingstag nach dessen Suspendierung ist Max Meyer großes Thema unter den Schalker Fans. Meyers Berater Roger Wittmann gießt neues Öl ins Feuer - und kritisierte Manager Christian Heidel.

Gelsenkirchen

, 03.05.2018, 07:37 Uhr / Lesedauer: 2 min
Frostige Stimmung: Die Schlammschlacht um Max Meyers Abschied von Schalke nimmt kein Ende.

Frostige Stimmung: Die Schlammschlacht um Max Meyers Abschied von Schalke nimmt kein Ende. © dpa

Tenor der meisten Fans am Schalker Trainingsgelände: Der Verein habe richtig und konsequent gehandelt. Christian Heidel war fassungslos über die Mobbingvorwürfe von Meyer. „Ich finde es sehr mutig, sich als Mobbingopfer zu bezeichnen, wenn man weiß, wie es Mobbingopfern wirklich geht. Schalke hat sich gegenüber Max immer korrekt verhalten“, betonte der Schalker Sportvorstand in der Talkshow „Sky90“.

Fährmann: „Nicht nachvollziehbar“

Auch Ralf Fährmann kann die Mobbingvorwürfe von Meyer nicht verstehen. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Wir haben in der Kabine sehr viel miteinander gelacht und Spaß gehabt. Ich weiß nicht, wann und aus welcher Emotion heraus diese Aussage getätigt wurde. Max hat auf mich nicht den Eindruck gemacht, dass er mit Schalke abgeschlossen habe“, sagte der Schalker Mannschaftskapitän.

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Der 29-Jährige findet „es schade, dass der Abschied von Max sich so vollzieht. Er hätte einen anderen Abschied verdient, aber das lässt sich jetzt nicht rückgängig machen.“ Fährmann machte sich dafür stark, in ein paar Wochen mit einem gewissen Abstand noch einmal das Gespräch mit Meyer zu suchen. Er gehe fest davon aus, dass sich der 22-Jährige noch von seinen Mannschaftskameraden verabschieden werde. „Aber jetzt müssen wir als Mannschaft diese Geschichte abhaken, auch wenn wir mit Max viel erlebt haben. Wir müssen Profis bleiben und mit dem Alltag umgehen“, so der Schlussmann.

Kritik an Fan-Kritik

Was die Kritik der Fans an Meyer betrifft, so nimmt Fährmann den Mittelfeldspieler in Schutz: „Wir wissen ja nicht, was hinter verschlossenen Türen besprochen wurde. Max hat immer aufopferungsvoll für den Verein gespielt und trainiert. Da kann man ihm nichts vorwerfen. Das tut mir leid für ihn, und ich finde das auch nicht gerechtfertigt.“

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Das Verhalten von Meyer sei der Mannschaft „nicht übel aufgestoßen“. Aber jetzt gehe es für Schalke darum, sich ganz auf die letzten beiden Bundesligaspiele zu konzentrieren. Das allerdings dürfte nicht so leicht fallen, denn ein Ende der Schlammschlacht zwischen Schalke und Meyer ist nicht in Sicht. Denn Meyers Berater Roger Wittmann meldete sich gestern via „Sky“ deftig zu Wort.

Wittmann: „Europäischer Topspieler“

Laut des 58-Jährigen sind die Vertragsgespräche so abgelaufen: „Max Meyer hat mir gesagt: ‚Roger, ich kann mir vorstellen, dass ich hier verlängere.‘ Das war im November. Mitte Dezember ruft mich dann Herr Heidel an, und ich habe ihm gesagt: Wenn wir über den gleichen Spieler sprechen, können wir uns über eine Vertragsverlängerung unterhalten. Ich spreche nicht von dem Spieler, den ihr im Sommer wegschicken wolltet. Ich spreche von einem europäischen Topspieler.“

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Auf die Nachfrage, ob Wittmann im Gespräch mit Heidel das Wort „Weltklasse“ benutzt hätte, wie der Schalker Sportvorstand zuvor behauptet hatte, meinte Wittmann: „Ich glaube, dass Christian Heidel Weltklasse gar nicht beurteilen kann.“ Starker Tobak und so viel steht wohl fest: Heidel und Wittmann waren und werden keine Freunde mehr werden.

Zwei Spiele Sperre für Bentaleb
Schalkes Nabil Bentaleb ist vom DFB-Sportgericht wegen einer Tätlichkeit in einem leichteren Fall für zwei Bundesligaspiele gesperrt worden. Bentaleb hatte Gladbachs Lars Stindl mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen.