Schalkes Tedesco: Wird eine sehr sensible Partie für uns
DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Köln
In der Fußball-Bundesliga steht der 1. FC Köln mit nur sechs Punkten und neun Zählern Rückstand auf dem letzten Tabellenplatz. Der Vergleich mit dem FC Schalke 04 Anfang Dezember endete 2:2 unentschieden. Am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) brauchen die Königsblauen im DFB-Pokal-Achtelfinale - dem letzten Spiel des Jahres - aber dringend einen Sieg. Vor der Partie sprach Trainer Domenico Tedesco über den neuen 1. FC Köln unter Trainer Stefan Ruthenbeck, den Abgang von Coke und seine Weihnachtswünsche.

Domenico Tedesco © dpa
... den Gegner 1. FC Köln: Ich glaube, dass Köln wieder beisammen ist. Wenn man sich das Spiel in Wolfsburg anschaut, ist Dominique Heinz wieder zurück, Maroh spielt, Sörensen spielt, Clemens ist zurück, auch Özcan wird gegen uns spielen, Lehman wird spielen, Guirassy wird wahrscheinlich spielen. Sie machen das super und haben gegen Wolfsburg ein Top-Spiel abgeliefert. Sie haben mit zwei schnellen Stürmern - Klünter und Clemens - vorne durchgepresst und haben die Kontersituationen mit viel Speed ausgespielt. Unser letztes Heimspiel gegen sie war schon schwierig, und jetzt wird es noch schwieriger. Das wird eine sehr sensible Partie für uns.
... eine mögliche Verunsicherung beim FC: Ich glaube nicht, dass sie verunsichert sind, wenn man sieht, wie sie in Freiburg gespielt haben. Natürlich haben sie das Spiel im Schneechaos verloren. Aber sie lagen gegen Freiburg mit 3:0 vorne, auch gegen Bayern haben sie nur mit 0:1 verloren. Da ist von Verunsicherung wenig zu spüren. Sie haben nichts zu verlieren und gegen solche Mannschaften zu spielen, ist unangenehm. Wir sind gewarnt und brauchen ein hochkonzentriertes Spiel von Beginn an.
... das Personal: Die Situation ist identisch wie vor dem Spiel gegen Frankfurt. Es gab keine neuen Verletzungen oder Blessuren. Leon Goretzka, Nabil Bentaleb und Pablo Insua werden nicht spielen können. Ansonsten sind alle am Start. Alle drei werden aber auf jeden Fall mit ins Trainingslager kommen. Die Teilnahme am Training müssen wir dann aber noch checken. Pablo Insua wird dort vermutlich inidivuell trainieren. Aber uns ist wichtig, dass er dabei ist.
... den Kölner Spielstil unter ihrem neuen Trainer Stefan Ruthenbeck: Wir haben uns die letzten Spiele angeschaut. Es war eher so, dass sie die Kontersituationen sehr gut und sehr schnell ausspielen, mit viel Highspeed und Direktpassspiel. Sie versuchen, schnellstmöglich hinter die gegnerische Kette zu kommen. Wir brauchen da eine gute Tiefensicherung bei Kontersituationen und wollen diese Situationen schon bei eigene Ballbesitz im Keim ersticken. Das heißt es wird auch bei Ballbesitz schon wichtig sein, an einem möglichen Ballverlust zu denken. Am besten hast du den Ballverlust erst gar nicht. Und wenn du ihn hast, dann auch nicht in jeder Zone bitte. Aber wenn du den Ball doch in schwierigen Zonen verlierst, musst du handlungsschnell sein. Also wie gesagt: Hochsensibel.
... Coke: Wir haben mit ihm einen fantastischen Menschen im Kader und auch noch auf Schalke. Er ist nur ausgeliehen. Ich bin sehr stolz einen solchen Spieler zu haben und zu trainieren. Wie professionell er sich trotz seiner sportlich schwierigen Situation verhalten hat, spricht für ihn und seine Profi-Mentalität. Er ist unheimlich wichtig für die Kabine. Er hat aber das Problem, dass ein Daniel Caligiuri zum Beispiel unheimlich gut performt und er nie so richtig die Möglichkeit bekommen hat. Aber er hat sich tadellos verhalten und immer wieder gepusht in der Kabine. Wir haben viele Gespräche geführt, in denen er immer wieder auch seine Ideen hat einfließen lassen. Wir sind glücklich, dass er bei uns ist und auch wieder sein wird. Er ist wie gesagt nur ausgeliehen. Es war sein Wunsch. Und wenn sich jemand so verhält wie er, da machen wir alles Menschenmögliche. Wir sind ihm sehr dankbar.
... die anstehende Weihnachtspause nach den vielen engen Spielen: Wir haben zehn Tage Zeit, um durchzuschnaufen. Die Mannschaft macht uns stolz im Trainerteam, unabhängig davon, wie die Ergebnisse waren oder wie eng die Spiele waren. Das gehört zum Trainerjob dazu. Es macht unheimlich viel Spaß, aber wir haben jetzt noch eine Riesenaufgabe. Erst dann kümmern wir uns um Weihnachten. Weil es morgen einfach ungemein wichtig ist. Wir haben die Chance, ins Viertelfinale des DFB-Pokals zu rücken. Und dafür müssen wir hochkonzentriert sein.
... mögliche Verstärkung in der Winterpause: Weihnachtswünsche habe ich nur meiner Frau gegenüber geäußert, oder dem Bruder oder den Eltern. Aber ich bin keine Ausnahme unter den Trainern, die ihre Mannschaft immer punktuell verbessern möchten. Das will jeder Trainer. Wir werden bemüht sein, Auen und Ohren offen zu halten. Wenn der Markt Entsprechendes hergibt, werden wir sicherlich nicht nein sagen.