Schalkes Max Meyer humpelt und genießt
Starke Leistung nach Kritik
Einige Kritik musste Max Meyer in den letzten Wochen und Monaten einstecken. Zu verspielt, zu wenig Durchschlagskraft, zu wenig Torgefahr, so lauteten die Vorwürfe. Und auch sein Verhältnis zu Trainer André Breitenreiter sei nicht das Beste. Doch in Darmstadt antwortete Meyer auf den Gegenwind mit einer starken Leistung.

Leroy Sane (l.) und Max Meyer schossen den FC Schalke 04 zum Auswärtssieg.
Dem 20-Jährigen gelang nicht nur der Führungstreffer für die Königsblauen und die Vorbereitung zum 2:0, sondern Meyer schuftete bis zu seiner Auswechslung vorbildlich. Kein Weg war ihm zu weit, jeden Zweikampf nahm er dann. Dass er nach 84 Minuten ausgewechselt werden musste, lag diesmal nicht an seiner schwachen Leistung, sondern an seinem Gesundheitszustand. Der 20-Jährige hatte einen Schlag auf den linken Knöchel abbekommen und humpelte deshalb mit dickem Eisverband durch die Katakomben des Merck-Stadions.
Dass er seine beste Saisonleistung abgeliefert hatte, davon wollte der Jung-Nationalspieler hinterher allerdings nichts wissen. Er genoss ziemlich ruhig und erklärte nur: „Da halte ich mich raus. Meine Leistung sollen andere bewerten. Ich weiß nicht, ob man die Leistung auf dem Platz hauptsächlich an Toren oder Vorlagen messen sollte.”
Konkurrenzkampf belebt
Offenbar scheint Meyer jedoch der verschärfte Konkurrenzkampf durch die Neuverpflichtungen Belhanda und Schöpf in seinem Ehrgeiz angestachelt zu haben. Belhanda musste in Darmstadt 90 Minuten die Bank drücken, während Schöpf zwar zu seinem Bundesliga-Debüt für Schalke kam, aber nur noch in der Nachspielzeit mitwirken durfte.
Zu diesem Zeitpunkt war der Anspannung im Schalker Lager längst Erleichterung gewichen. Trainer André Breitenreiter verteilte ein Kollektiv-Lob („Die Jungs haben 90 Minuten fast fehlerfrei gespielt.“), während Johannes Geis zufrieden einen Blick auf die Tabelle riskierte. „Wir wussten, wenn wir nicht gewinnen, verlieren wir ein bisschen den Anschluss. Jetzt haben wir 30 Punkte und Gladbach überholt.”
Die Kritik an Breitenreiter wischte Geis vom Tisch: „Wenn der Trainer uns nicht erreichen würde, dann hätten wir nicht so ein Spiel abliefern können. Wir wollten jedem zeigen, wer Schalke 04 ist.“ Aufsteiger Darmstadt bekam es zu spüren.
Dessen Trainer Dirk Schuster sparte nicht mit Lob für die Königsblauen: „Ich habe Schalke noch nie so schnell wieder hinten erlebt wie heute. In der Vorbereitung auf dieses Partie hatten wir eigentlich leichte Schwächen im Umschaltspiel ausgemacht. Aber nach diesen 90 Minuten können wir froh sein, dass wir nur mit 0:2 nach Hause gehen.“
Fährmann kritisiert den Rasen
Spott von Schalke-Torhüter Ralf Fährmann mussten die Hessen neben der Niederlage auch noch ertragen, weil sich ihr Platz in einem desolaten Zustand befand. „Ich weiß nicht, ob man das noch Platz nennen kann. Vielleicht eher Parkplatz...“, sagte der 27-Jährige mit einem Augenzwinkern.
Mitarbeiter der Stadt Darmstadt hatten versucht, Löcher im Rasen mit Sand aufzufüllen. Doch das Ergebnis war eher ein Acker als ein Fußballplatz. Erschwerend kommt bei Darmstadt hinzu, dass die Mannschaft oft im Stadion trainieren muss, weil die Trainingsplätze keine Rasenheizung besitzen. Dadurch wird der Rasen im Merck-Stadion zusätzlich zerstört.
"Maßstab für Defensive"
Schalke war es letztlich egal, wie der Sieg zustande kam. Hauptsache nach 90 Minuten standen die drei Punkte. „Diese Partie war ein Maßstab für das Defensivverhalten. Das müssen wir jede Woche erwarten,” sagte Trainer André Breitenreiter.
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