Schalke stößt gegen die Bayern an seine Grenzen

Was passiert mit Goretzka?

Am Mittwochmittag, als Schalkes Spieler ein lockeres Regenerationstraining absolvierten, war kaum noch etwas zu spüren vom Frust und der Enttäuschung nach dem 0:3 (0:2) gegen den FC Bayern München. Neben dem Sportlichen tut sich auch perspektivisch etwas bei S04: Eine wichtige Personalie soll bis zur Winterpause geklärt werden.

Gelsenkirchen

21.09.2017, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bayern München war für die Schalker, hier mit Daniel Caligiuri (l.) und Leon Goretzka, eine Nummer zu groß. Auch der Confed-Cup-Sieger Goretzka konnte die 0:3-Niederlage nicht abwenden. Wie seine Zukunft aussieht, ließ er weiter offen.

Bayern München war für die Schalker, hier mit Daniel Caligiuri (l.) und Leon Goretzka, eine Nummer zu groß. Auch der Confed-Cup-Sieger Goretzka konnte die 0:3-Niederlage nicht abwenden. Wie seine Zukunft aussieht, ließ er weiter offen.

Die erste Heimniederlage nach über sieben Monaten sorgte bei nüchterner Betrachtung vielmehr dafür, dass sich Realismus statt Euphorie breitmachte. Auf Trainer Domenico Tedesco wartet noch viel Arbeit, um Schalke auf ein hohes Bundesliganiveau zu bringen. Königsblau stieß im Bayern-Spiel an seine Grenzen.

Tedesco hält sich zurück

Deshalb sprach der 32-Jährige von einer "verdienten Niederlage", weil Bayern sehr ballsicher gewesen sei und der Zugriff gefehlt habe, wenn sich die Münchner Überzahlsituationen erspielt hatten. Im Gegensatz zu manchen seiner Spieler hielt sich Tedesco bei der Handelfmeterentscheidung für die Bayern im Ton eher moderat zurück. "Ich bin bei dem Thema raus", sagte Schalkes Trainer, weil er nicht mehr versteht, wann Handspiel gepfiffen wird und wann nicht.

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Ralf Fährmann war nach dem Bayern-Spiel kaum zu bremsen. "Wir sind doch Menschen und haben Arme, wir können doch nicht wie eine Robbe da reinrutschen. Wenn man so ein Bein gestellt bekommt, tut es weh. Es ist total zum Kotzen", schimpfte der Schalker Schlussmann über den Videoassistenten, der auf Elfmeter entschieden hatte, nachdem zunächst Schiedsrichter Marco Fritz hatte weiterspielen lassen wollen.

Schlappe nicht am Strafstoß festgemacht

Fährmann stellte jedoch auch sofort klar, dass er die Schalker Schlappe nicht an dem Strafstoß festmache. "Die Bayern gehören nicht zur Kategorie Punktelieferant. Aber diese Niederlage wird uns nicht umwerfen. Wir lassen die Köpfe nicht hängen", so der Schlussmann. Solch eine Reaktion können sich die Königsblauen auch nicht leisten, wenn ihr guter Saisonstart nicht schnell Makulatur werden soll. Die nächsten Gegner heißen 1899 Hoffenheim, Bayer 04 Leverkusen und Hertha BSC – es gibt gewiss leichtere Aufgaben.

Manager Christian Heidel sprach von einem „Dämpfer“ für die Schalker Mannschaft. "Aber wir haben gegen die Bayern gespielt. Das muss man richtig bewerten." Ein Lichtblick war für Heidel die Leistung von Weston McKennie, der erstmals in der Bundesliga in der Schalker Startelf stand. "Er hat sich sehr positiv entwickelt. Ich habe keinen Zweifel, dass wir an ihm noch viel Freude haben werden."

Goretzka-Verbleib fraglicher denn je

Wie lange diese Einschätzung noch für Leon Goretzka gilt, ist mehr denn je fraglich. Die "Sport Bild" glaubt zu wissen, dass die Entscheidung von Goretzka längst gefallen sei und er Schalke am Saisonende verlassen werde. Heidel sagte dem Blatt: "Ich gehe davon aus, dass bis spätestens zur Winterpause die Sache geklärt sein wird." Bayern München und der FC Barcelona gelten als die beiden Vereine, die den Nationalspieler unbedingt verpflichten wollen.

Goretzka ließ zuletzt wissen, dass er sich zurzeit nur auf seine Leistungen auf dem Platz für den FC Schalke konzentriere. Gegen den FC Bayern München bot er eine ordentliche Vorstellung, aber auch der Nationalspieler haderte mit dem Spielverlauf: "Wenn wir im richtigen Moment getroffen hätten, wäre viel mehr drin gewesen."