Hängepartie geht weiter: "Joker" Tönnies blitzt ab
Meyer hält Schalke hin
Ob Max Meyer in der kommenden Saison weiter für Fußball-Bundesligist Schalke 04 spielt, ist weiter ungewiss. Auch eine Intervention von höchster Stelle konnte den Mittelfeldspieler bisher nicht zum Bleiben bewegen.

Auf Abschieds-Tournee? Schalkes Max Meyer hat ein Treffen mit Clemens Tönnies rund um Vertragsverlängerung abgesagt. © dpa
Im Training war Max Meyer nichts anzumerken. Er sprintete und schoss, setzte sich in Zweikämpfen zur Wehr und gab hinterher den Fans Autogramme. Seine ungeklärte Zukunft scheint ihn nicht zu belasten. Auch am Mittwoch war alles so wie immer.
Zunkunft großes Thema
Bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Schichtwechsel - FußballLebenRuhrgebiet“ im Deutschen Fußballmuseum war die Zukunft von Meyer dagegen ein großes Thema. Schalke-Boss Clemens Tönnies verriet, dass er sich höchstpersönlich in dieser wichtigen Personalie für Schalke eingeschaltet hatte. Was beim 61-Jährigen keine unübliche Verhaltensweise ist, und er auch schon bei Manuel Neuer, Julian Draxler oder zuletzt Leon Goretzka praktiziert hatte.
Tönnies sieht sich in solchen Fällen in der Rolle des „Jokers“, wie er in Dortmund lächelnd erklärte. Der Aufsichtsrats-Chef versucht in diffizilen Fällen, seine Gesprächspartner „emotional für Schalke aufzuladen“, wie er es einmal formulierte. Doch Max Meyer ließ den „Joker“ abblitzen. Tönnies: „Ich hatte einen Termin mit Max und seinem Berater vereinbart, der kurzfristig von seinem Berater abgesagt wurde.“ Die Enttäuschung über die Absage hielt sich nach Worten von Tönnies in Grenzen: „Wir leben in einem freien Land. Wenn jemand sagt, dass er mit mir nicht sprechen will, dann kann ich das nicht ändern.“
Interesse von britischen Klubs?
Es scheint also so, als würden beide Seiten - der Nationalspieler und der Verein - nicht mehr zusammenfinden. Meyer soll andere, lukrativere Angeboten von anderen Vereinen vorliegen haben. Zuletzt wurde er von Scouts von Atletico Madrid beobachtet. Auch britischen Klubs wird immer wieder Interesse am 22-Jährigen nachgesagt.
Wie viel davon von seinem umtriebigen Manager Roger Wittmann lanciert wird oder ob tatsächliches Interesse besteht, lässt sich nur schwer abschätzen. Meyer hat eine Entscheidung für Ende März angekündigt.
Kehrer nicht zu Gesprächen bereit
Spannend wird auch zu beobachten sein, wie sehr das bis jetzt gute Verhältnis zwischen Wittmann und Tönnies leidet. Beide galten bisher als freundschaftlich verbunden. Ob das so bleibt, ist fraglich, zumal Wittmann mit Thilo Kehrer noch einen weiteren Spieler auf Schalke unter seinen Fittichen hat, der bisher noch nicht einmal zu Gesprächen über eine Vertragsverlängerung mit den Königsblauen bereit ist.
Viel glücklicher ist Tönnies über die sportliche Entwicklung der Königsblauen. „Wenn ich den Tabellenplatz sehe, bin ich sehr zufrieden. Höher als Platz zwei geht es nicht. Wir arbeiten daran, dass wir dort bleiben“, so der 61-Jährige. Kritik an der Schalker Spielweise kontert der Schalke-Boss: „Mich interessiert in erster Linie der Tabellenplatz, weil ich wirtschaftlich orientiert bin. Natürlich sehe ich auch gerne Pressing-Fußball. Aber ich finde, so schlecht haben wir gar nicht gespielt.“