Die Stützpfeiler im königsblauen Beton

Stabile Abwehr

Der starke Saisonstart des FC Schalke 04 hat viele Gründe. Ein wesentlicher Punkt für den Aufschwung ist die starke Defensive. Nach sieben Bundesliga-Partien haben die Königsblauen erst fünf Gegentore kassiert - so wenige wie noch nie in ihrer Bundesligageschichte.

GELSENKIRCHEN

29.09.2015, 05:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Joel Matip hat noch einen Vertrag bis 2016.

Joel Matip hat noch einen Vertrag bis 2016.

Momentan hat Schalke die zweitbeste Defensive der Liga, nur der FC Bayern hat weniger Treffer (3) zugelassen. Dies ist umso erstaunlicher, weil mit Nastasic (Achillessehnenriss) und Höwedes (Sprunggelenksverletzung) zwei Stammkräfte langfristig ausgefallen sind. Doch der königsblaue Beton hat starke Stützpfeiler, auf die momentan absolut Verlass ist.

 

Joel Matip: Der 24-Jährige gibt im bisherigen Saisonverlauf einen souveränen Abwehrchef, der mit jedem Spiel noch mehr an Selbstvertrauen zu gewinnen scheint. Beim 1:0-Erfolg in Hamburg, dem vierten Pflichtspiel in Serie ohne Gegentor, gewann Matip 79 Prozent seiner Zweikämpfe. Eine überragende Quote, die der Defensivspezialist noch durch seine Fähigkeit veredelt, Angriffszüge der Gegner gut zu antizipieren. Der Nationalspieler Kameruns kann ein Spiel hervorragend lesen und schaltet sich wo immer möglich auch noch wirkungsvoll in die Offensive ein.

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Ralf Fährmann: Beim HSV-Spiel hinterließ Schalkes Nummer eins einen nachhaltigen Eindruck bei Sky Experte Dietmar Hamann. Der frühere Nationalspieler sang ein Loblied auf Fährmanns Fähigkeiten. „Er ist ein top Keeper. Wenn er so weiter macht, ist er einer, der zur Europameisterschaft fahren muss. Er steht sicher schon im Notizblock von Bundestrainer Löw. Fährmann ist nach Manuel Neuer der Beste in Deutschland“, so Hamann.

"Bestechende Form"

Schon vor dem Hamburg-Spiel lobte Trainer Breitenreiter: „Es gibt immer Spieler, die besondere Leistungen bringen. Dazu zählt Ralf Fährmann, der schon seit langer Zeit  in bestechender Form ist.“ Mittlerweile ist der 27-Jährige schon seit 408 Minuten ohne Gegentreffer und kann im nächsten Spiel am Donnerstag in der Europa League gegen Tripolis einen neuen persönlichen Rekord aufstellen. Sein letztes Gegentor kassierte Fährmann am 13. September beim 2:1-Erfolg gegen Mainz 05.

 

Roman Neustädter: Er gehört zu den großen positiven Überraschungen im Schalker Kader. Der defensive Mittelfeldspieler hat nach der Verletzung von Höwedes seine Chance als Innenverteidiger genutzt und spielt auf dieser Position sehr solide. Neustädter hat bewiesen, dass Trainer Breitenreiter dank seiner Flexibilität jederzeit auf ihn bauen kann.

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Die Außenpositionen: Auf den Außenbahnen kommt Schalke der Konkurrenzkampf zwischen Caicara und Riether (rechts) bzw. Aogo und Kolasinac (links) zugute, die sich gegenseitig antreiben, wohlwissend, dass bei Trainer Breitenreiter der Einsatz in jeder Trainingseinheit zählt. Aogo wunderte sich ein bisschen, dass es schon so gut läuft: „Es ist erstaunlich, mit welcher Konstanz wir auftreten. Und damit meine ich nicht nur die Punkte, sondern auch die Art und Weise”, sagte Aogo nach dem Sieg in Hamburg.

Breitenreiter zurückhaltend

Hat Schalke jetzt schon die Rückkehr in den Kreis der Spitzenteams geschafft? Davon will Breitenreiter (noch) nichts wissen: „Es ist schön zu sehen, wie die Jungs vom ersten Tag an Gas gegeben haben und als Mannschaft funktionieren. Aber wir wollen den Ball flach halten.“

Asteras Tripolis hat die Generalprobe vor der Europa-League-Partie bei den Königsblauen am Donnerstag (19 Uhr) verpatzt. Am fünften Spieltag musste sich Tripolis mit 1:2 bei APO Levadiakos geschlagen geben. Mit sieben Punkten belegt Schalkes kommender Gegner den fünften Platz in der griechischen Super League.