Christian Heidel und seine Schalke-Baustellen

Nach der Mitgliederversammlung

Ein bisschen war ihm hinterher die Erleichterung darüber anzumerken, dass die Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 weitgehend in harmonischen Bahnen ablief. Für den neuen Sportvorstand Christian Heidel war es das erste Mal, dass er sich auf dieser Bühne den Mitgliedern stellte. Dabei widmete sich der 53-Jährige auch den Bereichen, in denen die Königsblauen noch besser werden können.

Gelsenkirchen

28.06.2016, 06:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bilder der Mitgliederversammlung auf Schalke.

Bilder der Mitgliederversammlung auf Schalke.

Strategie: „Ich habe mich in Mainz gefragt, wie kann es sein, dass ein Verein wie Schalke dieses Jahr nur zwei Punkte vor Mainz steht, obwohl der Mannschaftsetat drei- bis viermal höher ist? Es fehlt ein wenig an der Gesamtstrategie. Die meistgestellte Frage bei Bewerbungsgesprächen an die Bewerber ist: Erklären Sie mal Ihr Konzept. Das ist die falscheste Frage, die ein Aufsichtsrat stellen darf – der Verein muss ein Konzept haben. Und er muss sein Personal nach diesem Konzept aussuchen. Das spart Geld, es sorgt für Identifikation und Berechenbarkeit. Jeder weiß, was er bekommt und was nicht.“

Arbeitsbedingungen: „Das Trainerteam muss die besten Voraussetzungen bekommen, um erfolgreich zu arbeiten. Dazu gehört die bestmögliche Infrastruktur und Ausstattung für die Analyse. Deshalb brauchen wir Top-Büros und Top-Möglichkeiten für unser Trainerteam. Denn Fußball ist nicht nur 90 Minuten Training. In den ersten vier Wochen wurden alte Wände rausgerissen, neue Wände eingezogen, die Profis haben sich bereits gewundert. Ich kann eins garantieren: In einem halbem Jahr werden wir Bedingungen geschaffen haben, die dem Anspruch in allen Belangen gerecht werden.“

Scouting-Konzept: „Wir brauchen modernste Kommunikationsmittel und sollten alle technischen Möglichkeiten nutzen, die es gibt. Hier hat Schalke einen großen Rückstand aufzuholen. Nicht nur einen Rückstand auf Klubs, die in der Tabelle vor uns liegen, sondern auch dahinter.“

Nachwuchsarbeit: „Wir haben vielleicht die beste Nachwuchsabteilung Deutschlands. Ich will die Knappenschmiede mit der Profi-Abteilung noch enger verzahnen und die unglaubliche Energie dieses Vereins bündeln.“

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Atmosphäre: „Schalke hat viele Chancen oft liegen gelassen. Wir als Vorstand, als Aufsichtsrat müssen Vorbild sein: für Einigkeit, für Führung. Das wird dazu führen, dass wir alle miteinander ein Wir-Gefühl entwickeln werden. Dieses typisch Schalke muss künftig für etwas anderes stehen, als sich selbst auf den Arm zu nehmen. Wir müssen wieder einen Stolz für diesen großen Verein entwickeln, auf Siege hoffen und keine Niederlagen erwarten, ein neues Schalke-Gefühl entwickeln.“

Rückkaufoption für Friedrich
Nach Angaben der „Augsburger Allgemeine“ hat sich Schalke eine Rückkaufoption bei Marvin Friedrich gesichert. Der Abwehrspieler könnte demnach in der Winterpause 2018/2019 vom FC Augsburg zu den Königsblauen zurückkehren.

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