Heidel überzeugt die Schalke-Mitglieder

Kritik, Vision & Strategie

Aufsichtsratschef Clemens Tönnies ging aus dem Machtkampf auf Schalke als Sieger hervor. Doch der eigentliche Gewinner der Mitgliederversammlung war Christian Heidel. Mit einer engagierten Rede präsentierte sich der 53-Jährige am Sonntag als Mahner und "bis in die Haarspitzen" motivierter Visionär.

GELSENKIRCHEN

27.06.2016, 19:04 Uhr / Lesedauer: 1 min
Manager Christian Heidel traf mit seiner Rede auf der Mitgliederversammlung den Nerv der Schalke-Anhänger.

Manager Christian Heidel traf mit seiner Rede auf der Mitgliederversammlung den Nerv der Schalke-Anhänger.

Seine Hauptbotschaft traf den Nerv des von großen Emotionen und großer Titelsehnsucht geprägten Revierklubs. „Schalke hat fast 150 000 Mitglieder, Millionen Fans und ist der viertgrößte Verein Europas. Wenn wir diese unglaubliche Kraft und Energie bündeln, wird es schwer sein, uns aufzuhalten.“

Neues "Schalke-Gefühl" entwickeln

Heidel will gemeinsam mit seinem Wunschtrainer Markus Weinzierl, der am Montag seine Arbeit mit medizinischen Tests der Mannschaft aufnahm, den Fans, den Vorstandskollegen und dem Aufsichtsrat, der Tönnies nach dessen Wiederwahl als Chef des Gremiums bestätigte, ein neues „Schalke-Gefühl“ entwickeln. Der „außergewöhnliche“ Klub verfüge über ein riesiges Potenzial.

Aber um noch erfolgreicher zu sein, fehle eine Gesamtstrategie. Der Verein müsse unabhängig von den Führungskräften ein langfristiges Konzept haben und danach sein Personal aussuchen. „Strategie und Philosophie sind wie das Dach eines Hauses, das von fünf Säulen getragen wird. Wackelt eine Säule, wackelt das Haus. Wackeln zwei, stürzt das Haus ein.“

Fünf Eckpfeiler

Heidel nannte wirtschaftliche Solidität, den Trainer „als wichtigste Person“, eine gute Mannschaft, optimale Arbeitsbedingungen sowie die Stimmung und Atmosphäre in Stadt und Region als die fünf Eckpfeiler.

Stolz präsentierte er auch seinen zweiten Transfercoup nach Naldo. Dass der von zahlreichen europäischen Top-klubs wie Manchester United oder FC Barcelona umworbene Schweizer Nationalspieler Breel Embolo sich für Schalke entschied, sei ein positives Signal. Auch wenn der 19-jährige Angreifer vom FC Basel (Vertrag bis 2021) mit rund 27 Millionen Euro der teuerste Einkauf der Klubgeschichte ist, müsse dafür „nicht zwingend“ ein anderer Profi verkauft werden.

von dpa 

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