Mit Feingefühl und Liebe zum Detail hatte Philipp Honvehlmann über anderthalb Jahre lang am Schloss Raesfeld aus Legosteinen getüftelt und gebaut. Er hatte die Leidenschaft schon immer. Für den Bau besorgte er sich alle Teile eigenständig, teils aus dem Bestand einer Messe, teils selbst hinterher.
Von der Spitze des Rundturms bis hin zum Nordflügel hatte er alles ausgemessen und ins Verhältnis gesetzt. „Es ist absolut maßstabsgetreu“, erklärte er Gästen, die sich für sein Vorgehen interessierten. Er war sehr bewegt und begeistert von der Resonanz des Publikums.
An diesem Schloss aus Lego ist alles echt: Philipp Honvehlmann nutzte keine Extra-Anfertigungen. Stein für Stein baute er mithilfe von rund 1.000 Fotografien Schloss Raesfeld aus Lego nach. Seine Kinder durften beim Vermessen mit Lasern helfen. Sonst ließ er sein Projekt lieber in seinen eigenen Händen. Schon immer war er von Lego fasziniert. Richtig begann er, als ihm seine Eltern 1988 ein Lego-Set schenkten. Immer hatte er sein Hobby „betrieben“, teils vielleicht „übertrieben“, meinte er.
Der 43-Jährige ist gebürtiger Erler. Schloss Raesfeld lag immer in seiner Nachbarschaft. Mittlerweile wohnt er in Borken-Burlo. Als seine Schwester - die Standesbeamtin auf Schloss Raesfeld ist - entdeckte, dass er die Lego-Welt wieder für sich entdeckt hatte, legte sie ihm Schloss Raesfeld als Idee ans Herz.
Vor rund einem Jahr traf er sich dann mit Bürgermeister Martin Tesing, der schnell Feuer und Flamme für das Projekt war. „Ich finde, wir haben einen tollen Platz gefunden“, lobte er das Ergebnis. Markus Büsken schaute sich gemeinsam mit Maria Kowalsky ein Buch an, das noch mehr Details vom Bau preisgibt.

Schon vorab waren einige Besucher vorbeigekommen, um einen Blick auf das Meisterwerk in Miniaturform zu werfen. Sie mussten zunächst noch vertröstet werden. Sie ließen es sich nicht nehmen, noch einmal vorbeizuschauen: So auch Johannes Schlebusch aus Schermbeck, der mit seiner Radgruppe herkam. „Es ist faszinierend“, sagte er. Besucher, Kinder wie Erwachsene, schauten sich den Bau sehr genau an und sagten: „Das ist unglaublich!“
Zum Jahreswechsel setzte er den finalen Stein auf das Schloss. Seine Familie hatte während der Bauzeit viel Geduld mit ihm. Wie viel Hingabe er in sein Bauwerk gesteckt hat, wird schnell deutlich: So hat er auch das Schlossgespenst hinter dem Fenster nicht vergessen.
Ein Skelett hängt oben am Turm, mit diesem hatte er begonnen. Bänke stehen vor dem Schloss, ebenso wie die Gartenschirme und die Blumen, die hier im Sommer blühen. Selbst die Fensterläden sind angepasst. Aus vielen kleinen Steinen hat er etwas Großes erschaffen.
Noch bis zum 21. April können Interessierte sich Schloss Raesfeld aus Lego im Naturparkhaus Tiergarten Schloss Raesfeld zu den Öffnungszeiten anschauen. Im Anschluss daran nimmt der Lego-Bauherr das Schloss wieder mit.
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