Trampeltrecker-Demo in Raesfeld „Es geht um die Zukunft unserer Kinder und Höfe“

Trampeltrecker-Demo: „Geht um Zukunft unserer Kinder und Höfe“
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Vor einer Woche setzten die Bauern eine Bewegung in Gang, die noch andauert. Sie machten sich mit ihren Schleppern auf den Weg, um die öffentliche Wahrnehmung für ihr Anliegen zu stärken. In Schermbeck und Raesfeld setzten sie ein klares Zeichen.

Die Proteste gehen weiter. Am Montag (15. Januar) demonstrieren die Landwirte in Berlin. Auch Rainer Kremer wird dabei sein. Er ist einer von rund zehn Landwirten aus Schermbeck und Damm, die sich am Sonntag auf den Weg zum Brandenburger Tor machten. Auch Landwirte aus Raesfeld kündigten an, sich am Protest in Berlin zu beteiligen.

Sie alle kämpfen nach eigenen Aussagen für eine gerechte Landwirtschaft, um im europaweiten Wettbewerb bestehen zu können. Sie demonstrieren, um regionale Lebensmittel für jeden Bürger zu erzeugen und die bestmögliche Selbstversorgung zu sichern. Denn: „Wir sorgen für das Essen und stehen auch hier für die Zukunft unserer Kinder und Höfe“, erklärte Anne Schlottbom, die am Freitagnachmittag eine Trampeltrecker-Demo im Ortskern von Raesfeld zwischen Aldi und Rewe organisiert hatte.

Zur Trampeltrecker-Demo in Raesfeld war auch Bürgermeister Martin Tesing (links im Bild) erschienen.
Zur Trampeltrecker-Demo in Raesfeld war auch Bürgermeister Martin Tesing (l.) erschienen. © privat

So möchten die Landwirte bedarfsgerecht auf ihren Flächen und Höfen wirtschaften dürfen, wie sie fordern. Sie erhoffen sich durch die Protestbewegung als standorttreue Unternehmen im ländlichen Raum mehr Respekt, Wertschätzung und Rückendeckung von der Politik, aber auch seitens die Gesellschaft.

Trampeltrecker-Demo

Zur Trampeltrecker-Demo waren zahlreiche Landwirte und Kinder aus Raesfeld, Erle und umliegende Ortschaften erschienen. Die Landwirte bekamen viel Rückhalt, auch aus der Mittelschicht. „Die Woche war emotional sehr aufgeladen“, sagte Landwirt Ulrich Hoppe, der mit seiner Familie gekommen war. Manchmal sei dadurch der sachliche Kern verloren gegangen.

Die Bauern aus Raesfeld trafen sich am Freitagnachmittag zur Trampeltrecker-Demo. Auch Landwirt Ulrich Hoppe (rechts) zur Demo gekommen.
Die Bauern aus Raesfeld trafen sich am Freitagnachmittag zur Trampeltrecker-Demo. Auch Landwirt Ulrich Hoppe (r.) war zur Demo gekommen. © Marie-Therese Gewert

„Die Auflagen der Politik sind nicht richtig durchdacht“, kritisierte der Landwirt. Er selbst habe einen Ackerbau-Betrieb und lebe nur von dem, was auf dem Feld wachse.

Die Überreglementierung müsse vom Tisch: „Wir sind es satt, uns vorschreiben zu lassen, wie wir unseren Job zu machen haben“, meinte auch Rainer Kremer am Sonntag. „Einem Klempner sagt auch keiner, wie er die Wasserleitung zu legen hat - und uns muss keiner sagen, wie wir unsere Äcker bewirtschaften müssen“, betonte er. Es seien so viele Mittel gestrichen worden, dass es ihnen reiche. Er ist froh, dass die Bauernproteste in der Region friedlich gewesen seien. Nun hoffen alle, dass ihre Botschaft auch bei den Politikern in Berlin ankommen wird.

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