Britische Corona-Mutation im Kreis Borken nachgewiesen
Coronavirus
Die britische Mutation des Coronavirus ist im Kreis Borken nachgewiesen worden. In mehreren Fällen läuft die Kontaktnachverfolgung auf Hochtouren.

Die britische Mutation des Coronavirus ist im Kreis Borken angekommen. (Symbolbild) © dpa
Erstmals wurde im Kreis Borken die britische Mutation des Coronavirus nachgewiesen, wie die Kreisverwaltung am Dienstag mitteilte. Das Kreisgesundheitsamt unterscheidet zurzeit drei Infektionsgeschehen.
- Gescher/Velen/Borken
- Rhede/Bocholt
- Ahaus
Ausgangspunkt im ersten Fall waren mehrere symptomatische Mitarbeiter eines Betriebs in Gescher. Alle infizierten Personen und deren Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne. Betroffen von diesem Infektionsgeschehen sind die Städte Gescher (eine infizierte Person, sieben Kontaktpersonen), Borken (eine infizierte Person, eine Kontaktperson) und Velen (fünf infizierte Personen und elf Kontaktpersonen).
Im zweiten Fall wurden die Mutationen bei zwei Mitarbeitern einer Firma in Rhede nachgewiesen. Die Infizierten wohnen in Rhede und Bocholt und befinden sich in Quarantäne, genau wie ihre sechs Kontaktpersonen aus Bocholt, eine Kontaktperson aus Rhede und eine aus Borken.
Außerdem hat sich ein Mann aus Ahaus mit der britischen Variante infiziert. Den Fall meldete das Gesundheitsamt Hagen dem Kreis Borken. Neben dem Infizierten befindet sich eine Kontaktperson in Quarantäne.
Quarantäne endet nicht automatisch
„Alle unter Quarantäne gestellten Personen haben wir auf die strikte Einhaltung der Quarantäne-Bestimmungen hingewiesen“, sagte Landrat Dr. Kai Zwicker. Zudem sei angeordnet worden, dass die Quarantänezeit nicht automatisch mit Fristablauf ende, sondern zwingend zunächst eine weitere Testung erfolgen müsse. Falls nötig, würde die Quarantänezeit verlängert.
Das Kreisgesundheitsamt versucht nun herauszufinden, wie die Virus-Mutation in die beiden Betriebe gelangen konnte. Auch das Umfeld der Infizierten und ihrer Kontaktpersonen werde weiter in den Blick genommen, teilte die Kreisverwaltung mit.
Die britische Mutation des Virus gilt als ansteckender. Ersten Schätzungen zufolge soll sie bis zu 70 Prozent mehr Infektionen verursachen. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass bis zu 35 Prozent mehr Infektionen durch diese Variante möglich sind, was laut Experten aber immer noch ausreiche, die Eindämmung der Pandemie erheblich zu erschweren. Hinweise auf eine verringerte Wirksamkeit der Impfstoffe bei der Virusvariante gibt es laut Robert Koch-Institut bislang nicht.