
© Marcel Schürmann
St.-Vitus-Stift in Olfen trifft Corona-Maßnahmen: Nur eingeschränkte Besuche im Altenheim
Wegen Coronavirus
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, setzt das Altenheim St.-Vitus-Stift in Olfen präventive Maßnahmen um. Das betrifft auch die Besucher. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt.
Alten- und Pflegeheime sollen grundsätzlich nicht mehr besucht werden: Auch das hat der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Freitag in seiner Ansprache verkündet. Das gilt natürlich auch für das St.-Vitus-Stift. In der Steverstadt sind bislang zwei bestätigte Fälle des Coronavirus bekannt.
Schon bevor dieser Entschluss gefällt war, hatte das St.-Vitus-Stift Maßnahmen getroffen, um die Infektionskette des Virus zu verlangsamen. Heimleitung um Hermann-Josef Ahmann, der erst seit Montag, 9. März, diese Position innehat, hat einen Pandemie-Plan entwickelt, um für den Notfall vorbereitet zu sein. „Wir haben uns vorbereitet für die theoretische Situation, das etwas passiert“, sagte Ahmann am Donnerstag im Gespräch mit der Redaktion.
Wichtige Maßnahmen bei einer Infizierung
In dem dreiseitigen Dokument sind organisatorische und personelle Maßnahmen aufgeführt. Darin ist geregelt, wie gehandelt werden soll, falls Bewohner und Mitarbeiter oder deren Angehörige mit dem Coronavirus infiziert werden.
Die wichtigsten Maßnahmen: die sofortige Isolation des Bewohners und die Prüfung nach einem Mehrbedarf an Personal. „Wir haben erörtert, welche Möglichkeiten wir haben, wenn unser Personal ausfällt. Das wäre für uns der Super-GAU, weil dann ja Quarantäne-Ketten ausgelöst werden. Im Notfall müssten wir auf Personal aus Leiharbeits-Firmen zurückgreifen“, so Ahmann.
Für den seit Freitag eingetroffenen Fall, dass Kitas und Schulen schließen, hat die Einrichtung auch schon einen Plan. „Es gibt die Überlegung, eine Kinderbetreuung einzurichten für unsere Mitarbeiter“, erklärt Hermann-Josef Ahmann. „Wir können unser Personal nicht für die Kinderbetreuung freistellen, weil wir ja auch unsere Bewohner nicht unversorgt lassen können“, erklärte er am Donnerstag - also noch vor Bekanntwerden der Schließung von Schulen und Kitas.
Das einberufene Pandemie-Team des Olfener Altenheims würde im Fall eines bestätigten Corona-Falls auch Fragen nachgehen wie: Gibt es einen Mehrbedarf an Hygienemitteln, Schutzkleidung oder Nahrung? Gibt es eine Sicherstellung der Wirtschaftswege ohne personellen Kontakt?
Hände desinfizieren wird zur Pflicht
Erste präventive Maßnahmen hat das Personal des Altenheims auch schon umgesetzt. „Wir haben vermehrt Desinfektionsmittel-Spender ausstehen. Wer unsere Einrichtung betreten möchte, muss sich zwingend die Hände desinfizieren. Für den Fall, dass sich jemand weigert, würden wir ein Hausverbot verhängen“, erklärt Ahmann.
Schon am Donnerstag hatte Hermann-Josef Ahmann gesagt, dass Besuche auf der „notwendige Maß“ heruntergefahren werden müssen. „Wir haben die Bewohner und ihre Angehörigen darauf hingewiesen, dass sie bitte nicht unnötig kommen und keine Freunde oder Kinder mitbringen sollen“, so Ahmann. Am Freitag schon gab es von der Landesregierung dann die Info, dass Alten- und Pflegeheime grundsätzlich nicht mehr besucht werden dürfen. Das sei nur noch in dringenden Ausnahmefällen möglich.
Alle Veranstaltungen abgesagt
Darüber hinaus hat die Heimleitung vorerst alle Veranstaltungen abgesagt. Ahmann: „Hier war für die kommende Woche ein Auftritt eines Männer-Gesangvereins geplant. Den haben wir aber gekänzelt. Wir haben auch den Kaffeeklatsch bis auf Weiteres abgesagt, der immer mittwochs und sonntags stattfindet - einfach aus Sicherheit aller Beteiligten.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
