So war der erste Falknertag im Tierpark Eversum

Tierpark Eversum

Im Tierpark Eversum gab es am Samstag zum ersten Mal einen Falknertag. Die Besucher durften die gefiederten Tiere nicht nur anfassen oder auf die Schulter nehmen, sondern auch etwas über sie lernen.

Olfen

, 02.07.2018, 18:03 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Falkner Peter Koch (vorne) führte die Besucher vorsichtig an die gefiederten Tiere heran.

Der Falkner Peter Koch (vorne) führte die Besucher vorsichtig an die gefiederten Tiere heran.

Anmutig sitzt Hector auf seinem Platz und beobachtet die Besucher mit großen Augen. Der fünfjährige Hector ist ein Steinadler. Der etwa 80 Zentimeter große Vogel sorgte am vergangenen Samstag für staunende Blicke unter den Besuchern im Eversumer Tierpark. Dort fand zum ersten Mal ein Falknertag statt.

Zu dieser Veranstaltung kamen neun Falkner aus NRW vom Orden Deutscher Falkoniere (ODF), um ihre Vögel sowie ihre Arbeit näher vorzustellen. Der Nachmittag stand unter dem Motto „Die Kunst, mit Vögeln zu jagen“. „Uns ist es wichtig, dass die Leute wieder mehr Einklang mit der Natur finden“, erzählt Parkleiter Wolfgang Rades.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

So war der erste Falknertag im Tierpark Eversum

Im Tierpark Eversum gab es am Samstag zum ersten Mal einen Falknertag. Die Besucher durften die gefiederten Tiere nicht nur anfassen oder auf die Schulter nehmen, sondern auch etwas über sie lernen.
03.07.2018
/
Für die Besucher war der Falknertag ein aufregendes Erlebnis.© Pia Niewind
Parkleiter Wolfgang Rades freut sich über den gelungenen Tag.© Pia Niewind
Die dreizehnjährige Jana - Michelle aus Selm war begeistert von den kleinen afrikanischen Weißgesichteulen.© Pia Niewind
Für die Besucher war der Falknertag ein aufregendes Erlebnis.© Pia Niewind
Der Falknertag war für die Besucher ein einzigartiges Erlebnis.© Pia Niewind
Falkner Peter Koch führte die Besucher vorsichtig an die Tiere heran© Pia Niewind
Hector ist ein Steinadler und war der größte Vogel der am Samstag im Park zu sehen war.© Pia Niewind
Turmfalke Eddi© Pia Niewind
Falkner Mike Thieke mit seinem Schützling, dem Waldkauz Tweety.© Pia Niewind
Falkner Andreas Wagner mit seinem Mäusebussard Theo.© Pia Niewind

Lernen über Greifvögel

Wüstenbussard Siggi, der amerikanische Rotschwanzbussard Luise und die große Uhu-Dame Emma leben bereits im Park Gut Eversum und begeistern dort Tag für Tag die Besucher. Verantwortlich für die Greifvögel im Park ist Falkner Peter Koch: „Wir möchten eine Begegnungsstätte zwischen Mensch und Tier schaffen“, erzählt er. Mit dem Falknertag hat der Park sein neues Konzept „Edutainment“ genau getroffen. Ziel dieses Konzeptes ist es, Entertainment, also Unterhaltung, und Education (Bildung) miteinander zu verbinden. „Die Leute lernen etwas über die Vögel, indem sie sie anfassen, beobachten und sehen können. Das macht das Lernen interessanter und fördert die Erinnerung“, erklärt Wolfgang Rades. Ihm ist es wichtig, dass der Naturerlebnisaspekt wieder auflebt und die Leute so mehr mit der Natur verbunden werden.

Die Tiere aus der Nähe betrachten zu können, anzufassen und sogar auf der Schulter zu tragen faszinierte am Samstag klein und groß. Die heimlichen Stars unter den Vögeln waren die beiden afrikanischen Weißgesichtseulen, die mit ihrer Falknerin aus Castrop-Rauxel zu Besuch waren. Die beiden vierjährigen Tiere hüpften von Schulter zu Schulter und begeisterten durch ihre ruhige Art.

Jetzt lesen

Einheimische Tierarten

Auch Andreas Wagner aus dem Siegerland war mit seinem Mäusebussard Theo und seinem Turmfalken Eddi dabei. Das besondere an diesen beiden Tieren: Es sind einheimische Tierarten, das heißt, sie haben hier ihren natürlichen Lebensraum. Wagner ist Falkner aus Leidenschaft. Besonders wichtig ist ihm dabei die Öffentlichkeitsarbeit. Er erzählt gerne von seiner Arbeit als Falkner und hat unterschiedliche Informationskarten, Bücher und Anschauungsmaterial dabei.
Falkner Mike Thieke mit seinem Schützling, dem Waldkauz Tweety.

Falkner Mike Thieke mit seinem Schützling, dem Waldkauz Tweety.

Wie wichtig die Aufklärungsarbeit ist, zeigte derweil Falkner Mike Thieke. Er war mit seinem Waldkauz Tweety zu Besuch. Dass Tweety heute da ist, hat er Mike zu verdanken. Der kleine Vogel mit den runden, schwarzen Augen konnte aus einer falschen Haltung gerettet werden. Mit viel Einsatz schaffte Thieke es, den Vogel wieder aufzupäppeln. „Die falsche Haltung hat allerdings trotzdem ihre Spuren hinterlassen. Tweety kann daher nicht mehr ausgewildert werden.“ Wer Mike Thieke zuhört, versteht schnell, dass Aufklärungsarbeit der einzige Weg ist, um solche Fälle zu verhindern.

Der Falknertag im Park Gut Eversum hat Eindruck bei den Besuchern hinterlassen. Die 13-jährige Jana-Michelle aus Selm ist sich sicher: „Dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen.“