Stefan Bölte, Geschäftsführer der Gesellschaft des Kreises Coesfeld zur Förderung regenerativer Energien mbH (GFC), klingt vorsichtig optimistisch, als er am Dienstag, 23. Mai, die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses Olfen über neue Entwicklungen bei der Modernisierung und Sanierung des Wasserkraftwerkes und der Stauanlage an der Füchtelner Mühle informiert. Optimistisch im Hinblick auf den angepeilten aktualisierten Zeitplan. Vorsichtig wohl deshalb, weil die Arbeiten wetterbedingt ordentlich in Verzug geraten sind und man nicht weiß, wie sich die Wetterlage bezüglich der Arbeiten entwickelt.
Die Stadt Olfen und der Kreis Coesfeld hatten gemeinsam im Januar 2021 die Wasserkraft- und Stauanlage Füchtelner Mühle erworben. Die GFC ist mit der Modernisierung beauftragt. Hintergrund: Bei der Trockenlegung der Stauanlage im Frühjahr 2022 wurde festgestellt, dass das Stauwehr in einem desolaten Zustand ist und ersetzt werden muss. Aus diesem Grund wurde durch die Stadt Olfen ein provisorischer Damm errichtet, um die Stever weiterhin aufstauen zu können und die Bauarbeiten am Stauwehr zu ermöglichen. Die Bauarbeiten haben sich aufgrund der Witterungslage in diesem Winter verzögert und dauern weiter an.

Keine Lieferprobleme derzeit
Nun geht es also weiter. Womit eigentlich? Unter anderem muss der marode Mittelpfeiler des Stauwehrs instandgesetzt werden. Es sei eine Turbinen-Grundüberholung vorgesehen, sagt Bölte. Zudem werde es eine neue Steuerungstechnik geben. Und: Eine neue Rechenanlage, die Treibgut auffangen soll, muss her. Was die Rechenanlage betrifft, hatte Stefan Bölte eine Information, die jenseits aller Wirtschaftlichkeits- und Leistungskraft-Berechnungen für solch eine Anlage liegt: „Bisher liegt der Stababstand des Rechens bei zwei Zentimetern; der neue Rechen hat einen Stababstand von 15 Millimetern. Das sind gesetzliche Vorgaben, damit kein Aal oder andere Fischarten in die Turbine gelangen können.“
Der aktualisierte Zeitplan sieht neben den bereits begonnen Sanierungsarbeiten an der Wehranlage, die bis zum Ende des vierten Quartals dauern werden, so aus: Der Beginn des Umbaus und der Turbinen-Reparatur ist für Anfang des dritten Quartals 2023 avisiert. Ende: im ersten Quartal 2024. Der Beginn der Instandsetzung des Einlaufbereichs und des Rechens soll Anfang des dritten Quartals 2023 liegen. Ende: ebenfalls im ersten Quartal 2024. Lieferprobleme sieht Stefan Bölte derzeit nicht.
Die Kosten sind wie folgt auf die einzelnen Arbeiten aufgeteilt: Die Wehranlage werde schätzungsweise netto 285.000 Euro kosten. Der neue Rechen liege bei 220.000 Euro. Die weiteren Nettoschätzkosten: Spülrinne: 40.000 Euro. Turbinenrevision: 80.000 Euro. Elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik: 52.000 Euro. Hydraulikaggregat: 21.000 Euro. Das aufaddiert, ergibt Gesamtkosten von 698.000 Euro.
Die Kosten werden auf den Kreis Coesfeld und die Stadt Olfen aufgeteilt, wobei es den Versuch geben soll, Fördermittel zu bekommen.
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