Schon oft musste Stefan Bölte, Geschäftsführer der Gesellschaft des Kreises zur Förderung Regenerativer Energien (GFC), den Zeitpunkt für die Schließung des Stauwehres der Füchtelner Mühle nach hinten schieben. Ende März hatte er gehofft, dass die Bauarbeiten Anfang Juli beendet sein würden. Nun hat die GFC einen neuen Zeitplan aufgestellt.
Derzeit ruht die Baustelle an der Kökelsumer Straße. Die Bauarbeiten sollen am 15. Mai (Montag) wieder starten, sagt Bölte auf Anfrage. Wegen zu vieler und zu starker Niederschläge konnte an der Füchtelner Mühle nicht gearbeitet werden. Es fließt derzeit einfach zu viel Wasser die Stever hinunter, sagt Stefan Bölte. „Der Frühling hat in diesem Jahr wirklich auf sich warten lassen.“ Jetzt seien die Pegel langsam rückläufig.
Der Beton des beschädigten Pfeilers ist schon länger abgetragen. Die Betonarbeiten sollen noch im Mai starten, hofft Bölte. Zunächst muss aber die Baustelle selbst wieder repariert und aufgebaut werden. Das viele Wasser hatte Gerüste weggerissen. Es habe sich auch viel Schwemmgut an der Baustelle angesammelt.
Stauwehr soll Ende August schließen
Laut aktuellem Zeitplan soll das Stauwehr der Füchtelner Mühle dann Ende August saniert sein. Dann soll sich die Wehranlage wieder schließen lassen. Bis dahin muss weiter der provisorische Damm aus Steinen die Stever stauen, damit die Natur keinen Schaden nimmt. Die Baustellenampel und die einseitige Sperrung der Kökelsumer Straße an der Füchtelner Mühle bleibt den Olfenern noch für die erste Bauphase erhalten. Ende August oder nach den Sommerferien könne sie aufgehoben werden, wenn der Kran nicht mehr benötig wird, schätzt Bölte.
Nach den Bauarbeiten am Stauwehr soll sich die Überholung der technischen Anlagen der Füchtelner Mühle direkt anschließen. Die GFC plane gerade mit dem Turbinenhersteller die komplette Revision der Turbine, erzählt Stefan Bölte. „Alle beweglichen Teile werden gewartet.“ Zudem werde der Propeller modernisiert. Er bekommt verstellbare Flügel. „Das hat den Vorteil, dass wir auch bei weniger Wasserdurchfluss Strom produzieren können“, erklärt Bölte.

Bislang habe die Turbine entweder an- oder ausgeschaltet werden können. Entweder wurde gar kein Strom produziert, oder pro Turbine konnten 60 kW Leistung erzeugt werden, erklärt Bölte. Künftig kann die moderne Turbine zwischen 30 und 60 kW Leistung erzielen - je nach Wasserdurchfluss der Stever. Die Anlage soll Strom aus Wasserkraft für etwa 100 Haushalte produzieren.
Rechenanlage wird modernisiert
Bei der Sanierung soll auch der Rechen, der Unrat und Schwemmgut von der Anlage fernhält, überarbeitet werden. Die Reinigung des Rechens werde künftig automatisch funktionieren. Das mache die Wartung der Anlage einfacher, so Bölte.
Das neue Ziel: Noch in diesem Jahr sollen alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen an der Füchtelner Mühle abgeschlossen werden. „Ob das klappt, kann niemand garantieren“, sagt Stefan Bölte. Dass die Natur in diesem Winter und Frühjahr so unberechenbar war und für monatelange Verzögerung gesorgt hat, nimmt Bölte nicht so schwer. Die Natur brauche das viele Wasser, deshalb wolle er sich nicht beschweren.
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