
© Thomas Aschwer (A)
Olfener Wieschhofschule: Abkehr vom jahrgangsübergreifenden Unterricht
Wieschhofschule
Die Wieschhof-Grundschule in Olfen kehrt zum jahrgangsreinen, also nach Klassen getrennten Unterricht zurück. Nach und nach wird der jahrgangsübergreifende Unterricht aufgelöst.
Die Schulkonferenz der Wieschhofschule hat am Mittwochabend, 27. April, getagt. Grund: die Abstimmung zur zukünftigen Organisationsform. In einem Brief an die Eltern, der der Redaktion vorliegt, schreibt Schulleiterin Petra Deuker, dass diese Abstimmung unentschieden 6:6 verlaufen sei und sie selbst dann im Sinne des Schulfriedens gegen das jahrgangsübergreifende System gestimmt habe.
Deuker entscheidet pro Schulfrieden
„Ich habe meine Stimme, die es nur dann gibt, wenn die Schulkonferenz unentschieden entscheidet, der jahrgangsreinen Beschulung gegeben, um den Schulfrieden wieder herzustellen, somit liegt ein knappes Ergebnis von 7:6 für den jahrgangsreinen Unterricht vor“, schreibt Deuker im Elternbrief. Laut Homepage der Schule gilt sie als Schulleiterin in Schulkonferenzen als neutrale Person und entscheidet nur bei Stimmengleichheit das Votum.
Die Wieschhofschule und Schulleiterin Petra Deuker waren am Donnerstag auf Anfrage der Redaktion zu keinem Statement bereit. Schon zuvor hatte Deuker betont, dass es sich bei der Entscheidung um eine „schulinterne Angelegenheit“ handele und die Öffentlichkeit im Schulausschuss am 10. Mai informiert werde.
Umstellung in zwei Schritten
Dafür gab es allerdings in dem Elternbrief weitere Informationen: „Die Umstellung erfolgt in zwei Schritten.“ Im nächsten Schuljahr werden die jetzigen Dritt- und Erstklässler, die jahrgangsübergreifend unterrichtet werden als Viert- und Zweitklässler, nach wie vor jahrgangsübergreifend unterrichtet. Die Jahrgänge 1 und 3 werden dann schon jahrgangsrein beschult, also nicht mehr gemeinsam. „Im dann folgenden Schuljahr werden alle Jahrgänge jahrgangsrein beschult“, schreibt die Schulleiterin .
Die Wieschhofschule ist eine von nur sieben Schule in NRW, die auf das jahrgangsübergreifende Modell setzt. In den letzten Jahren gab es immer wieder Kritik an dem Konzept. Im März ließ die Schule intern über die Lernplattform abstimmen, wie die Eltern zum Konzept stehen.
Freude bei Teilen der Eltern
Anfang April hatte es dann eine erste Schulkonferenz zu dieser Frage gegeben. Die Konferenz hat insgesamt zwölf Mitglieder. Sechs Vertreter der Lehrerinnen und Lehrer und sechs Elternvertreter. Die Abstimmung war allerdings nach einigen Tagen wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt worden. Damals endete sie allerdings mit einem Votum pro klassenübergreifendem Unterricht. Sechs Teilnehmer stimmten für das Modell, fünf dagegen und eine Person enthielt sich.
Dass die zweite Entscheidung anders ausging, dürfte besonders die Eltern freuen, die sich schon zuvor für das jahrgangsreine System eingesetzt hatten. „Es ist ein schöner Tag heute. Ich finde die Entscheidung super klasse, wir können uns glücklich schätzen, dass unser Engagement belohnt wurde“, freute sich eine Mutter, die nicht genannt worden möchte, über die Entscheidung.
Neu in Ahaus, neu im Münsterland und neu in NRW. Aber ein frischer Blick auf die Dinge soll ja bekanntlich helfen, zumindest hofft er das. Pendelte beruflich bisher zwischen Lokal- und Sportjournalismus und kann sich nur schwer entscheiden.
