Olfen gehört zu den Städten, denen auf lange Sicht eine steigende oder zumindest stabile Bevölkerungszahl prognostiziert wird. Ursache dafür sei ein positiver Wanderungssaldo, der sowohl den Sterbeüberschuss als auch den Wegzug vor allem junger Menschen, beispielsweise wegen der Aufnahme eines ortsfernen Arbeitsverhältnisses oder Studiums, kompensiert, heißt es von Seiten der Verwaltung. Bedingt insbesondere durch die Zuzüge junger Familien sei die Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken ungebrochen groß.
Nun entsteht gerade im Olfener Westen mit dem Baugebiet Olfener Heide Wohnraum. Und Bürgermeister Wilhelm Sendermann hat jüngst gegenüber der Redaktion gesagt, Vinnum werde ein neues Wohngebiet mit 25 Grundstücken bekommen. War es das?

Andere Rahmenbedingungen
Nein, das war es nicht. Denn ein weiteres Wohngebiet in Olfen sei in Planung, wie Sendermann erklärt. Und es werden womöglich etwas andere Rahmenbedingungen geschaffen.
„Olfen soll weiter eine gute, stetige Entwicklung nehmen“, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann. „Und es ist schön, wenn wir darüber diskutieren und sie dann auch gestalten dürfen. Für den Kreis Recklinghausen besagt eine Prognose von IT NRW für das Land NRW hochoffiziell für das Jahr 2050 eine Reduktion der Bevölkerung um rund 30.000 Menschen. Das betrifft ganz viele andere auch, auch im Kreis Coesfeld. Für Olfen ist dagegen ein Plus von über 13 Prozent prognostiziert. Olfen ist attraktiv und wir wollen viel dafür tun, dass die Leute hier dann auch wohnen bleiben können. Und dass Olfen sich weiter in einem begrenzten Maße entwickeln und wachsen kann.“

Im Baugebiet Olfener Heide gebe es aber die Situation, dass es einen Rückgang der Bewerber bei den städtischen Grundstücken gibt, erklärt der Bürgermeister. „Wenn es früher zehnmal so viele Bewerber wie Grundstücke gab, sind es heute zwei- oder dreimal so viele. Es wäre schön, wenn wir es schaffen, dass wenigstens jeder, der möchte und aus Olfen kommt oder hier früher schon gelebt hat, ein Grundstück bei uns kaufen kann.“
Die Verantwortlichen bei der Stadt seien schon dabei, sich Gedanken zu machen, wie denn das nächste Wohngebiet aussehen wird. „Und das ist nicht nur eine Frage, wo, sondern für mich eine sehr deutliche Frage auch, wie“, betont Sendermann. „Denn, wenn wir Grundstückspreise haben, die hier in Olfen irgendwo zwischen 300 und 500 Euro liegen oder manchmal sogar drüber, müssen wir auch zusehen, dass wir denn dann auch denjenigen noch weiterhin irgendwie den Zugang zu etwas Eigenem ermöglichen, die aber heute nicht unbedingt 600.000 bis 700.000 Euro finanzieren können.“
Deswegen denken die Verantwortlichen auch an andere Wohnformen. „Es wird weiterhin das freistehende Einfamilienhaus geben, aber vielleicht nicht mehr in dem Maße, sondern man wird auch noch stärker verdichtetes Wohnen ermöglichen und vielleicht auch höher bauen“, führt Sendermann aus.
Für das nächste Wohngebiet gehe es auch um die Frage, wie man die Häuser beheizt. „Wahrscheinlich ist dafür eher eine Gesamtlösung sinnvoll.“ Wo könnte ein Neubaugebiet entstehen? Die Antwort des Bürgermeisters auf diese Frage lässt zwar noch keine konkreten Details raus, gibt aber schon mal grob vor, wo ein Baugebiet entstehen könnte: „Im OIfener Westen.“
Riesen-Becken im Neubaugebiet schützt Umwelt und vor Hochwasser: „Natur aus zweiter Hand“
Erst großes Interesse, nun Rückgabe: Olfener Baugrundstücke gehen in zweite Runde
Neubaugebiet „Olfener Heide I“: Jetzt wird es ernst für künftige Häuslebauer