Katja Meyer hat für die Grünen vorgeschlagen, Sozialwohnungen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine zu mieten oder zu bauen.

© Arndt Brede

Grüne fordern Sozialwohnungen in Olfen für Flüchtlinge aus der Ukraine

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Sie kommen, um vor Krieg und Gewalt in der Ukraine zu fliehen. Flüchtlinge suchen auch in Olfen Schutz und Unterkunft. Die Grünen haben da eine besondere Idee für Wohnraum.

Olfen

, 31.03.2022, 11:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen schlägt vor, Sozialwohnungen zu mieten beziehungsweise neu zu bauen, um Flüchtlingen aus der Ukraine eine Bleibe zu bieten. In der Ratssitzung am Dienstag, 29. März, stellte Katja Meyer für die Grünen die Idee vor:

„Bürger sind auf uns zugekommen und haben gebeten mit Blick auf die Tragödie in der Ukraine und auf die Schutzsuchenden, die zu uns nach Olfen kommen sollen, einen Blick auf den Wohnungsbedarf an Sozialwohnungen in Olfen hinsichtlich der neuen Situation zu werfen. Ob die Stadt möglicherweise überlegt, im Gewerbegebiet oder im neuen Wohngebiet Mehrfamilienhäuser und Sozialwohnungen als Ad-hoc-Maßnahme ins Auge zu fassen oder Immobilien im Bestand umzuwidmen, damit wir den Schutzsuchenden auch entsprechende Beherbergung geben können.“

„Wir müssen den Menschen jetzt helfen“

Bürgermeister Wilhelm Sendermann stellte die Position der Stadt so dar: „Der Bau von Sozialwohnungen wird der zeitlichen Anforderung nicht gerecht. Die Menschen sind jetzt da und wir müssen diesen Menschen jetzt helfen.“ Er sei äußerst dankbar, dass die Olfener und Vinnumer Bevölkerung mithilft. „Wir sind nicht unerfolgreich. Wir haben schon zig Wohnungen anmieten können. Es müssen ja nicht Wohnungen sein, die erst gebaut werden. Im Moment sehen wir uns aufgestellt und in der Lage.“ Eventuell müsse nachjustiert werden.

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„Die Frage wird natürlich davon abhängig sein, wie lange der Konflikt in der Ukraine dauern wird.“ Er glaube, dass Olfen Menschen aus der Ukraine aufnehme, die daran glauben, dass sie in ihre Heimat zurückkehren können. „Das müssen wir stärken und stützen.“ Jedoch werfe die politische Situation zwischen der Ukraine und Russland viele Fragen auf.

Langfristig sozialen Wohnungsbau einsetzen

Gleichwohl bleibe sozialer Wohnungsbau in den Plänen der Stadt Olfen für die Zukunft ein Thema. Nur eben nicht aktuell in Sachen Flüchtlinge. „Bis ein Projekt entwickelt, genehmigt und gebaut ist, dauert es eine Zeit.“ Jetzt müssen kurzfristige Maßnahmen greifen, weil die Flüchtlinge jetzt eine Bleibe brauchen. Langfristig sei es jedoch mit Blick auf mögliche weitere Flüchtlingswellen gut, „wenn man das Werkzeug des sozialen Wohnungsbaus einsetzen kann“.

Auf Nachfrage von Karl-Heinz Lueg (SPD), ob denn der aktuelle Bedarf an Wohnraum für Flüchtlinge insofern Einfluss auf den Abriss zweier Häuser auf der Kirchstraße habe, deren Platz für die Erweiterung des Rathauses gebraucht wird, dass sich der Abriss eventuell verzögere antwortete der Bürgermeister, das sei dort und auch an der Neustraße nicht die Absicht. Weil diese Gebäude auch baufällig würden.

Die Stadt Olfen führt weiter Verhandlungen mit potenziellen Vermietern für weitere Wohnungsangebote, ist aber auch weiterhin auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger in Olfen angewiesen.

Interessierte können sich an ukraine@olfen.de wenden, wenn sie Angebote oder Hilfe abgeben möchten.

Ansprechpartnerin und Leiterin des Fachbereiches für Arbeit, Soziales und Integration ist Stefanie Benting. Sie ist erreichbar unter 02595-389-151 oder unter ukraine@olfen.de.

Auf der Homepage des Kreis Coesfeld - www.kreis-coesfeld.de - wurde eine Koordinierungsstelle „Ukraine-Hilfe“ eingerichtet, dort befindet sich auch ein Online-Registrierungsformular.

Informationen gibt es auch unter: https://www.olfen.de/de/ukraine.html