Großbau-Projekt in Olfen auf der Zielgeraden Kordel-Gebäude schneller fertig als erwartet

Kordel auf der Zielgeraden: Gebäude schneller fertig als erwartet
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Das ging schneller als zu Beginn erwartet: Nur zwölf Monate nach Baustart befinden sich die Arbeiten für den neuen Produktionsstandort der Kordel Antriebstechnik GmbH in Olfen am Kreisverkehr Schlosserstraße auf der Zielgeraden. Erste Eindrücke vom Neubau erhielten Belegschaft und Partnerunternehmen bei einem Betriebsfest Ende August, wie das Unternehmen mitteilt.

Mit dabei war auch ein Team der Goldbeck-Niederlassung Münster. Das Bielefelder Unternehmen Goldbeck hat als verantwortliches Generalunternehmen die Planung und den Bau der Halle sowie des Büro- und Sozialgebäudes ganzheitlich übernommen. Das Familienunternehmen aus Ostwestfalen hat einen großen Namen, der weit über NRW hinaus bekannt ist. Es hat zum Beispiel die Gigafactory Berlin-Brandenburg gebaut, die Großfabrik des Automobilherstellers Tesla.

„Dass wir hier am neuen Standort heute unser Betriebsfest feiern können, verdanken wir dem zügigen Bauprozess“, betonte Kordel-Geschäftsführer Thomas Schotte. „Das Team vor Ort hat konstant großartige Arbeit geleistet, die Zusammenarbeit war jederzeit transparent und vorausschauend. Alle Änderungswünsche wurden dabei flexibel umgesetzt. Jetzt stehen nur noch wenige Arbeiten an, bevor wir ab Herbst sukzessive umziehen können.“

PV-Anlage auf Hallendach

Der entstandene 14.000 Quadratmeter große Hallenkomplex bietet dem Hersteller von Getrieben für die Flurförderindustrie sowie Land- und Baumaschinen künftig reichlich Fläche. Untergebracht sind hier die Produktion, ein Lager, eine Härterei sowie ein Verladebereich.

„Für uns als Bauunternehmen anspruchsvoll war die umfangreiche Gebäudetechnik, die für ein Fertigungsunternehmen wie Kordel notwendig ist“, erläutert Christian Terwey, Leiter der Goldbeck-Niederlassung Münster. „Für die hier eingesetzten Maschinen haben wir reichlich Anschlüsse für Strom, Wasser und Druckluft geschaffen und leistungsstarke Lüftungsanlagen installiert.“ Daneben habe es bei diesem Projekt viel Klärungsbedarf mit Behörden, etwa im Hinblick auf den Brandschutz, gegeben. Alle Fragen ließen sich gut durch das Zusammenspiel aller Projektbeteiligten lösen.

„Unsere Produktion am neuen Standort nachhaltiger zu machen, war uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Kordel-Geschäftsführer Holger Schmitz und nennt eine Reihe von Veränderungen. So wird die neue Härterei künftig elektrisch betrieben. Einen Teil des hierfür benötigten Stroms gewinnt das Unternehmen über eine eigene Photovoltaikanlage, die sich über das gesamte Hallendach erstreckt. Sie ist in der Lage, eine Leistung von mehr als einem Megawatt zu erzeugen.

Auch die Abwärme der Kompressoren nutzt Kordel für den eigenen Heizkreislauf. Unter anderem bringt Kordel damit Wasser für die Mitarbeiterduschen auf Temperatur. Zudem hat der Hersteller für zahlreiche Betriebsstoffe in der Produktion geschlossene Wertstoffkreisläufe etabliert.

Beim Betriebsfest in den neuen Gebäuden übergab Christian Terwey (2. v.r.), Leiter der Goldbeck-Niederlassung Münster, und des gesamten Projektteams ein Bild an die Geschäftsführer Johannes Kordel (5. v.r.), Holger Schmitz (4. v.r.) und Thomas Schotte (3. v.r.) der Firma Kordel.
Beim Betriebsfest in den neuen Gebäuden übergab Christian Terwey (2. v.r.), Leiter der Goldbeck-Niederlassung Münster, und des gesamten Projektteams ein Bild an die Geschäftsführer Johannes Kordel (5. v.r.), Holger Schmitz (4. v.r.) und Thomas Schotte (3. v.r.) der Firma Kordel. © Goldbeck GmbH

110 Arbeiter ziehen um

„Neben der effizienten Systembauweise imponiert uns die langfristige Strategie von Goldbeck bei der Beschaffung von Materialien. Während andere Baustellen in dieser Zeit mit Engpässen und Stillständen zu kämpfen hatten, waren hier immer alle Baustoffe punktgenau oder früher verfügbar“, lobt Holger Schmitz. „Nach der Fertigstellung der letzten Bauarbeiten planen wir, die Produktion vom bisherigen Standort in Dülmen-Dernekamp ab Oktober peu à peu hierhin umzuziehen.“

Bislang war Kordel von einem Produktionsbeginn in Olfen Anfang 2024 ausgegangen. Insgesamt sind 110 Beschäftigte betroffen, die nach und nach von Dülmen nach Olfen wechseln. Der schrittweise Umzug erkläre sich damit, dass auch während des Umzugs die Produktion weiter läuft. „Wir freuen uns außerdem, unseren Mitarbeitern am neuen Standort in Olfen einen sehr gelungenen Sozialtrakt bieten zu können“, erklärt Thomas Schotte.

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