
Das Bürgerbräu entsteht. © Projektgruppe
Bürgerbräu für Vinnum: Die ersten zwei Kessel Landbier sind gebraut
Bier für Vinnum
Das Projekt Landbier für Vinnum nimmt Gestalt an: Zwei mal 50 Liter gären gerade in der Brauwerkstatt von Winfried Maatz. Bis die Vinnumer probieren können, müssen sie sich aber noch gedulden.
Zwei große 50-Liter-Kessel Bier gären gerade in der Brauwerkstatt von Winni Maatz. Ein Landbier: hell, mild, süffig. So haben die Vinnumer abgestimmt. Denn die zwei Kessel enthalten das erste Vinnumer Bürgerbräu. Die Projektgruppe um Winfried Maatz und Dorfladen-Geschäftsführer Thomas Lohmann hat das Projektbier am Samstag (28. Mai) hergestellt. Jetzt heißt es warten, ob die Rezeptur gelungen ist.
Acht Stunden Brauzeit
Helles Gerstenmalz, Hopfen aus der Hallertau, keine Klärung für ein trübes Erscheinungsbild: so lautete der grobe Leitfaden für das Vinnumer Landbier. Sieben bis acht Stunden hat es am Samstag gedauert, es herzustellen. „Bier brauen braucht Zeit“, erklärt Maatz. Besonders das Kühlen habe gedauert. Untergärige Hefe muss nach dem Kochen auf 10 Grad abgekühlt werden, erklärt der Olfener.
Vom brautechnischen her sei das Bier aber perfekt gelungen, sagt Winni Maatz. Nun bekomme die Hefe Zeit, den Zucker zu vergären. In vier bis sechs Wochen ist das Landbier dann trinkbar. Dann will die Gruppe es probieren und besprechen, „ob das Bier so bleiben kann“, erklärt der Brauer, der in der Zwischenzeit immer mal wieder Proben ziehen wird, um den Verlauf zu kontrollieren.

So sah es aus, als das Bier gebraut wurde. © Projektgruppe
Die Gruppe hat zwei leicht verschiedene Biere gebraut: eins mit einem normalen Alkoholgehalt von 5 Prozent. Das andere Fass ist ein Festbier oder Märzen und ein bisschen stärker mit etwa 5,8 Prozent, erklärt Winni Maatz. „Der Unterschied wird aber nicht ganz so gravierend sein.“
Verkostung in Vinnum für den Herbst geplant
Wie genau das Bier dann schmeckt, sollen die Vinnumer im Herbst testen können. Dann soll es eine Verkostung am Dorfladen geben. Auch der Name und das Etikett müssen noch festgelegt werden. Für die Verkostung wird das Vinnumer Landbier aber noch einmal neu gebraut, damit es auch frisch ist, sagt Maatz. Dann hat die Braugruppe auch noch mal Zeit, die Rezeptur leicht zu verändern.
Doch auch mit der gleichen Rezeptur schmeckt das Bier nicht immer exakt gleich „Das ist ja auch das Schöne an der Sache, dass wir kein Einheitsbier machen“, findet Maatz. Denn auch bei der gleichen Hopfensorte verändere sich jedes Jahr der Geschmack in Nuancen, so Maatz. Er vergleicht das mit selbst gekochter Erdbeermarmelade, die mal süßer und mal saurer sein kann, je nachdem wie die Erdbeeren gereift sind. Beim Hopfen ändert sich die Säure.
Wenn das Bier schließlich in Flaschen gefüllt wird, soll es nicht irgendein Landbier sein. Es soll eins mit Geschichte sein, erklärt Maatz. Dazu beschäftigt sich gerade ein Olfener Historiker mit der Geschichte des Brauens in Vinnum. Erste Erkenntnisse sind schon gewonnen.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
