
Am Mittwoch (25. Mai) wurde Vinnum mit Fähnchen geschmückt – in luftiger Höhe. © Dennis Görlich
Fahnenmeer in Vinnum: Viel Arbeit für das große Fest im Juni
Geschmücktes Dorf
Seit Mittwochabend (25. Mai) hängen über den Vinnumer Straßen zahlreiche Wimpelketten. Auch ein Kranz wurde aufgestellt. Sie sind die traditionellen Vorboten des großen Dorf-Events im Juni.
Weiße und grüne Fahnen wohin das Auge blickt: In den Straßen in Vinnum sieht es festlich aus. Am Mittwoch (25. Mai) wurde das ganz große Gerät aufgefahren, um das Dorf zu schmücken. Etwa 40 Vinnumer beteiligten sich an der Aktion, die um 17 Uhr startete und nichts für Menschen mit Höhenangst war.
Traktoren und Radlader düsten durch die Straßen und beförderten an gleich mehreren Orten die Helfer einige Meter in die Höhe, um die grün-weißen Wimpelketten an Laternen und Dächern im Dorf anzubringen. Damit das reibungslos funktioniert, wurden die Fähnchen entsprechend ihres Standortes nummeriert. So lag für jeden Ort die richtige Länge vor. Meistens zumindest. Da, wo es keine Laternen gab, wurden kurzerhand Holzmasten aufgestellt – insgesamt über 40 Stück.

In den Straßen im Dorf wehen ab sofort die Fähnchen in den Farben der Schützenbruderschaft. © Dennis Görlich
Jubiläum der Schützenbruderschaft
Für die Aktion verantwortlich war die Schützenbruderschaft St. Antonius Vinnum, die mit dem Schützenfest im Juni auch ihr 200. Jubiläum feiert. Das Schmücken des Dorfes kündigt diese Festlichkeit traditionell an. Das kommende Fest ist nun auch optisch für jeden im Dorf erkennbar – und auch für jeden, der eigentlich nur hier durchfahren möchte.
Für das Aufstellen des Kranzes mitten im Kreisverkehr an der Hauptstraße musste kurzzeitig ein Teil des Kreisels gesperrt werden. So übernahmen die Schützen die Funktion der Verkehrslotsen, sie positionierten sich an jeder Zufahrt und wiesen die Verkehrsteilnehmer ein.
Die Autofahrer zeigten Verständnis für das Spektakel, auch, wenn sich die Fahrzeuge zeitweise stauten. Denn nicht alles lief Plan: Vor dem Setzen des Kranz-Mastes musste noch ein Mast aus Aluminium vom Kreisverkehr weichen. Der passende Schlüssel zum Entriegeln der Konstruktion fehlte anfangs – wurde aber schnell ausfindig gemacht.

Auf den Kreisverkehr an der Hauptstraße wurde von den Schützen ein Kranz gesetzt. © Dennis Görlich
Bier und Bratwurst beim König
Danach ging es schnell: Ein Lkw-Kran hob den meterlangen Metallmast an einer Schlinge aus seiner Vorrichtung und setzte ihn auf einen Hänger. Dort lag schon der Holzmast samt Kranz bereit, der nur wenig später seinen Weg in die Bodenhülse im Kreisverkehr fand.
Gegen 20 Uhr war die Arbeit erledigt und das Dorf geschmückt. Bei Bier und Bratwurst klang der Abend aus. „Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass der König nach dem Schmücken dazu einlädt“, verriet Schützenbruder Ludger Wendel. Das habe auch die Gelegenheit geboten, die weiteren Dinge bis zum großen Ereignis am 10. Juni zu besprechen. An diesem Tag startet das Jubiläums-Schützenfest der Vinnumer Schützenbruderschaft. Vor allem auf der Festwiese an der Sportanlage muss bis dahin noch angepackt werden, bevor die Feier beginnen kann.
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
