Nordkirchen hat das Schloss als Anziehungspunkt. Und wer in der Gemeinde wohnt, kann auf mehrere familienfreundliche Angebote zurück greifen. Das sind schon mal Pfunde, mit denen die Gemeinde Nordkirchen wuchern kann. Touristisch, aber auch als Wohnstandort. Bald schon soll Nordkirchen auch Luftkurort werden.
Die Bezirksregierung Münster hatte der Gemeinde signalisiert, dass Nordkirchen gute Chancen hätte, wenn sie das Prädikatisierungsverfahren durchlaufen würde. Das hatte Tourismusmanagerin Maike Teetz jüngst mitgeteilt. Zu diesem Verfahren gehören auch Messungen. Schließlich werden nur Kommunen als Luftkurorte ausgezeichnet, deren Luft und Klima laut Gutachten Eigenschaften aufweisen, die für Erholung und Gesundheit förderlich sind.
Die Messungen haben jetzt begonnen, wie Gemeindesprecherin Jessica Hauck mitteilt. „Im Dezember haben Vertreter der Firma Hydroisotop drei Messgeräte im Ortskern der Gemeinde angebracht“, erklärt sie. Sechs Monate lang wird damit nun die Nordkirchener Luft gemessen.
Und das funktioniere so: „Zwei Messstationen messen im Ortskern und im Schlosspark die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft. Ein Messgerät im Ortskern misst den Feinstaub. Zudem werden Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck mit aufgezeichnet“, erklärt Georg Schießl, Diplom-Geologe der Hydroisotop GmbH.

Wenn zur Jahresmitte 2024 die Messungen enden, schließt sich die Auswertung der Daten an, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Nordkirchen. Diese soll weitere sechs Monate in Anspruch nehmen. Danach liefere die Gesundheitsagentur NRW GmbH des Nordrhein-Westfälischen Heilbäderverbandes, vertreten von Achim Bädorf, Messergebnisse und ein Gutachten an die Bezirksregierung Münster. „Um das Prädikat zu erhalten, müssen noch weitere Kriterien erfüllt werden. Anhand der vollständigen Antragsunterlagen entscheidet die Bezirksregierung dann, ob Nordkirchen sich künftig Luftkurort nennen darf.“
Der Tourismus sei ein für die Gemeinde Nordkirchen nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, teilt die Gemeinde mit. Das bestätigt auch Michael Bomholt, Vorsitzender des Vereins Nordkirchen-Marketing, im Gespräch mit der Redaktion: „Das kommt auch dem Einzelhandel zu Gute.“
„Mit dem Prädikat Luftkurort würde Nordkirchen einen weiteren wichtigen Meilenstein erreichen, um unsere Position als Tourismus-Magnet zu stärken“, sagt Bürgermeister Dietmar Bergmann.
Das Prädikat „Luftkurort“ wäre für Nordkirchen ein Alleinstellungsmerkmal im Münsterland, bestätigt Tourismusmanagerin Maike Teetz. „Wir hoffen deshalb sehr, dass die Messungen uns eine gute Luftqualität bestätigen und wir das Prädikat bekommen. Wir werden ohnehin als grüne Lunge des Ruhrgebietes bezeichnet. Das wollen wir uns auch offiziell bestätigen lassen.“
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